Korrespondenzen: Spengler & Lehmpfuhl

Martin Spengler und Christopher Lehmpfuhl bei ihren Werken
Martin Spengler und Christopher Lehmpfuhl bei ihren Werken anlässlich der Vernissage im Kunstverein Gütersloh

Im Kunstverein Gütersloh vereinen sich zwei Positionen in fruchtvoller Korrespondenz, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Der pastos auftragende Plein-Air-Maler Christopher Lehmpfuhl trifft auf den Bildhauer und Kathedralenbauer Martin Spengler. Was die beiden eint ist nicht nur die Gotik. Eine Ausstellung, die in einem wunderbaren Kunstverein absolut sehenswerte Perspektiven eröffnet. Die Ausstellung läuft noch bis 18. Dezember 2016. Tipp: Nicht verpassen. „Korrespondenzen: Spengler & Lehmpfuhl“ weiterlesen

‚We need to talk about Gavin‘ New works by Gavin Tremlett at Gallery Loock Berlin

work_3920„While my work is born out of the long held art historical tradition of figurative painting and indeed the figure occupies a central role in my work, figuration itself is not my primary interest. Instead my concerns are rooted within the discourse that surrounds abstraction; the unquantifiable, the unnameable, the challenge of how to paint that which is neither visible nor tangible, the void between imagined reality, and reality made manifest, the miscommunication between object and subject.“ (Artist’s Statement. Auszug)

Die Sujets Sexualität, Identität und Grenzüberschreitungen ziehen sich wie ein roter Faden durch das künstlerische Schaffen Tremletts und bestimmen in „We need to talk about Gavin“ auch weiterhin das Spannungsfeld. Wobei sich der Fokus in seinen neuen Arbeiten vor allem auf eine subtil aufgeladene Objekt-Subjekt Beziehung hin verschiebt.

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Unikat-Künstler Felix Rehfeld mit Solo-Show in Prag

FelixRehfeldPrag15Unikat-Künstler Felix Rehfeld wird mit einem besonderen künstlerischen Jahresauftakt in 2015 starten. Für dieses Ausstellungsvorhaben, bespielt er den Ausstellungsort der Galerie Miro. Hierbei handelt es sich um die Rochus Kirche in Prag. Die hierfür entstandene „Rochus Serie“ trägt den Ortsbezug nicht nur im Titel. Die gemalten Spiegelungen der Bilder sind verwoben mit dem Ausstellungsraum. In der Ausstellung werden Bilder und Raum zu einer Art komplettem Gebilde. Die Serie besteht aus mit Ölfarbe bemalten Reliefbildern sowie aus Leinwand- Arbeiten. Wir gratulieren Felix Rehfeld schon heute zu diesem tollen Erfolg!

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Atelierbesuch bei Professor Markus Lüpertz

Lassen Sie uns beim Genieglauben einsteigen. Diesen beschreiben Sie als selbsterfüllende Prophezeiung. Warum beschreiben Sie den Prozess des Malens dann als aggressiven Akt? – Fehlt Ihnen hier der Glaube?

Nein, man führt Krieg gegen das eigene Unvermögen. Diesem Unvermögen stellt sich das Genie entgegen, denn es gilt, diese Schwäche zu überwinden. Man arbeitet als Künstler mit einem hohen Anspruch, und diesem Anspruch muss man genügen. Das lässt sich nicht beliebig abrufen, ist immer eine Frage von Intensität, von Atmosphäre, man muss in Stimmung kommen, um seine Leidenschaft freizusetzen. Ständig müssen technische Schwierigkeiten überwunden werden, denn plötzlich reagiert die Farbe falsch. Jene Farbe, die gestern großartig war, ist heute trotz gleichem Topf und gleichem Pinsel falsch. Um dem zu begegnen, braucht man Genie. Genie ist eine Bewegkraft, die es ermöglicht, die ganz normalen menschlichen Unzulänglichkeiten zu überwinden. Gelänge es uns, Vollendung auf einer anderen Ebene zu erreichen, dann ließe sich locker auf Genie verzichten. Aber dem ist nicht so. Also, gilt es – mittels Genie – die menschlichen Handicaps zu überwinden, um zu einer großen und einmaligen Leistung zu gelangen. Das ist der Kampf. Man kann ihn zärtlich führen, auch vernünftig, man kann ihn konzentriert führen oder zornig. Da ich von Hause aus ein zorniger Mensch bin, werde ich alle Schwierigkeiten, die ich im Leben habe, versuchen mit Gewalt, mit Zorn, mit Zugriff zu lösen und das ist meine Eigenheit.

M. Lüpertz in seinem Atelier

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Zu Gast im Atelier bei Ki Yoon Ko

Ki Yoon KO in seinem Atelier
Ki Yoon Ko in seinem Hamburgrt Atelier

Sie wuchsen in Südkorea auf, studierten in Richmond Malerei und Druckgrafik, hiernach zog es Sie nach New York; schließlich fanden Sie am Art Institute in San Francisco zur Malerei zurück, der Sie nun in Hamburg nachgehen. Man könnte fast meinen, Sie hätten stets den Zugang zum Meer gesucht?

Man kann sagen, dass ich unbewusst immer die Nähe zum Meer gesucht habe. In Korea wuchs ich direkt am Pazifischen Ozean auf. Soweit ich mich erinnern kann, verbrachten wir viele Sommertage am Meer. Auch später, in San Francisco, und heute in Hamburg fühle ich immer eine starke Verbundenheit zum Meer.

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Atelierbesuch bei Radomir in Gütersloh

Radomir und Spiegelberger im Ateliergespräch
Radomir und Spiegelberger im Ateliergespräch

Das über 800 Jahre alte ehemalige Zisterzienserkloster Residence Klosterpforte nennt der Künstler liebevoll spaßend ‚meine Abtei‘ – zu Recht. Die pittoreske Anlage im Münstlerland wirkt einem Privatmuseum Radomirs gleich. Sowohl im Sporthotel, das auf das Beherbergen von Bundesliga-Mannschaften spezialisiert zu sein scheint, wie vor allem auch in der historischen Klosterabtei, scheinen die alten Gemäuer auf die großformatigen Leinwände des ehemaligen Salvador-Dalí-Schülers abgestimmt zu sein. Andersherum ist es, wie der Künstler bestätigt. Das Triptychon des riesigen Treppenhauses ist eine Auftragsarbeit der Betreiberfamilie. Es passt. Aber nicht nur hier, sondern auch im Vatikanischen Museum oder dem Metropolitan in New York scheint es zu passen. Denn neben zahlreichen namhaften Privatsammlungen ist Radomir auch dort vertreten. „Atelierbesuch bei Radomir in Gütersloh“ weiterlesen

Interview mit Felix Rehfeld

Felix Rehfeld mit Rene S. Spiegelberger vor Lackkissen für Unikat VIII
Felix Rehfeld mit Rene S. Spiegelberger vor Lackkissen für Unikat VIII

Französische Feldmark aus der Vogel- oder, besser gesagt, Satelliten-Perspektive, das Matterhorn und die Alpen, Seestücke und der schöne Westerwald. Ist Felix Rehfeld ein moderner Landschaftsmaler unserer Zeit?

Es stimmt, dass Landschaften immer wieder in meiner Arbeit auftauchen. Jedoch reizt mich weniger das rein malerische Abbilden einer Landschaft. Sie ist für mich eher eine recht neutrale Spielfläche. Eine Landschaft bietet einen bekannten visuellen Eindruck, ohne dabei eine Geschichte zu erzählen. Es gibt Perspektive und Tiefenstaffelung, Höhenformationen, Licht und Stimmungen. Alles wunderbare Parameter, um hier mit der Malerei eingreifen zu können. Manchmal finde ich ein bloßes Phänomen gut und finde einen Weg zur Malerei, manchmal geht es aber auch um spezifische Landschaften, wie zum Beispiel beim Westerwald, in dem ich aufgewachsen bin. Auf jeden Fall geht es in der Malerei dann häufig um die Frage, wie weit ich mich einer Sache nähern kann, und um die Unmöglichkeit, dabei etwas zu produzieren, das dieser Sache, also Landschaft, gerecht werden kann. Diese Schwäche, also dass es immer Malerei bleibt, ist ja gerade die Stärke.

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Ateliergespräch mit Marc Lüders

 

Lüders_Figur-648-4-4Herr Lüders, Sie verbinden zwei Medien, die sich auf den ersten Blick zu widersprechen scheinen, Fotografie und Malerei. Wie haben Sie den Einstieg in diese Technik gefunden?

Im Laufe meines Studiums habe ich mich überwiegend mit Malerei beschäftigt, aber auch stets die Nähe zur Fotografie gesucht. Hierbei habe ich mich viel mit anderen Künstlern wie Gerhard Richter auseinandergesetzt, bei denen offensichtlich eine Affinität von der Malerei zur Fotografie gegeben war. Mit der Zeit habe ich dann unterschiedliche Versuche unternommen, mich mit meiner Malerei an die Fotografie anzunähern, aber die Idee, diese dann wirklich malerisch zu bearbeiten, kam mir erst später. Es war das Ergebnis eines lange währenden Versuchs, die Malerei mit der Fotografie zu verbinden, aber mehr innerhalb der Malerei zu bleiben. Mein Bedürfnis hiernach bestand also bereits schon sehr lange vor der ersten, konkreten Realisation.

 

Sie haben Gerhard Richter erwähnt. Daraus leitet sich die Frage der Vorbilder ab. Wer sind Ihre künstlerischen Orientierungspunkte gewesen, welche Künstler haben Ihre Arbeit inspiriert und wie hat es sich angefühlt 2011 in der Ausstellung ‚Unscharf’ in der Hamburger Kunsthalle neben Richter zu hängen?

Bei so einem großen Künstler fühlt sich das ein wenig ambivalent an, denn es gilt natürlich zu vermeiden, allzu sehr in seine Nähe gerückt zu werden. Auf der anderen Seite lässt sich diese natürlich auch in gewissen Punkten, nämlich der Verbindung der Medien Fotografie und Malerei, nicht leugnen. Der entscheidende Punkt ist jedoch, dass dies offensichtlich auf eine völlig andere Weise geschieht und somit ist die künstlerische Nebeneinanderstellung unter dem Titel ‚Unscharf’ absolut folgerichtig. Vor diesem Hintergrund bin ich froh und natürlich auch ein kleines bisschen stolz, dabei gewesen zu sein.

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