Das gute Kunst nicht zwingend teuer sein muss, stellt Edition Staeck aus Heidelberg seit Jahrzehnten unter Beweis. Deshalb vergisst der eine oder andere vielleicht gelegentlich einmal genau hinzuschauen. Dennoch lohnt die Suche insbesondere natürlich bei BEUYS. Exemplarisch sei hiermit das wunderbare ‚Plakat‘ Löwe genannt. Es kommt ohne Schrift aus und ist gestempelt (Hauptstrom) und natürlich signiert. Eine großartige Arbeit, die auf starkem Bütten umgesetzt Graphik-Charakter hat. Der zu Recht in im aktuellen Film von Andres Veiel über den Schamanen in den Fokus gerückte Humor kommt bei dem Werk nicht zu kurz. Ebenso hilft das Beuys-Zitat ‚Der Mensch spürt das die Tiere und Pflanzen seine Verwandten sind‘ mit einem Augenzwinkern beim dechiffrieren, dieser ja auch keinesfalls ausschließlich zum schmunzeln anregenden Arbeit. Auf 70 x 100 cm ist der Preis von 500 EUR außerordentlich günstig und es macht nicht nur Freude sondern ist sicherlich auch eine gute Kunstanlage in eines der wahrscheinlich letzten Blätter hiervon zu investieren.
Höhepunkte der Tefaf 2017
Sie ist der Gradmesser der Kunstszene, die Tefaf in Maastricht. So klein das niederländische Städtchen auch sein mag, hier gilt nur die allerhöchste Qualität. In einer Branche in der nach ‚Art Price Report‘ Angaben derzeit 42 Milliarden Euro umgesetzt werden, hängt die Latte somit für diesen Anspruch extrem hoch. Dennoch: auf der Tefaf wird er erfüllt. Ob Gemälde, Skulpturen, Design, Schmuck, Antiken oder bibliographile Werke, jedes Exponat ist ein Meisterwerk. Die Stimmung war, wie auch in den Vorjahren, positiv und entspannt, denn auf dieser Messe wird nicht nur Besonderes gezeigt, sondern auch verkauft. Für die Altmeister bis zur Moderne gilt gleichermaßen die Formel, die für Immobilienfreunde ‚Lage, Lage, Lage‘ lautet, hier übersetzt mit ‚Die besten Künstler und von denen die besten Bilder‘. Brueghel, Cranach, Rodin, Van Gogh, Picasso, Chagall, Dali, Magritte, Beuys, Bacon, Basquiat, Warhol, Haring. Das Ganze bitte auf Leinwand oder gerne auch als Bronze. So kann man die Marke erreichen, die sonst nur auf dem Parkett der ganz großen Auktionen erzielt wird – zweistellige Millionen-Erlöse, wie es in 2016 immerhin über 80 Werken bei Sotheby’s, Christies, Phillips und Co gelang. Ein Besuch also lohnt in jedem Fall, auch wenn man für den Eintrittspreis von 100 EUR bereits bei dem einen oder anderen Museum ein Jahres-Billet inklusive lobender Erwähnung gelöst bekommt. Dafür stimmt dann aber auch die Atmosphäre. Fast jeder Stand stellt eine eindrucksvolle Inszenierung dar und die allermeisten Werke zeigen sich somit dann für den anvisierten Eigentümerwechsel von ihrer besten Seite. Eine kleine Auswahl hierzu folgt hiernach.
BEUYS by Andres Veiel
Andres Veiel hat bei der Berlinale sein Meisterwerk neues vorgestellt! Mit höchster Sensibilität stellt er unter Beweis, das in Beuys ein ganzer Kosmos steckt und antwortet damit adäquat auf die erschreckend eindimensionale Biographie von H.P. Riegel aus 2013. Ein Hochgenuss nicht nur für Kunstfans und Cineasten. Diesen Film sollten Sie keinesfalls verpassen!
Sensation für Beuys Fans
Update 19. Januar 2016:
Estimate
£50,000 – 70,000 ♠SOLD FOR £81,250
Das kommt einer kleinen Sensation, nicht nur für Beuys Fans, gleich. Das wohl museal -zusammen mit dem Schlitten- am häufigsten gezeigte und prominenteste Multiple des Schamanen wir bei Phillips in London unter den Hammer kommen. Nicht aber irgendeins der 100 Exemplare. Es handelt sich tatsächlich um die 001/100. Die Taxe von 50-70 TGBP preist diesen Umstand nicht gesondert ein, was von dem Auktionshaus als konservativ zu bewerten ist. Der attraktive Wechselkurs zum Pfund macht dieses Los zusätzlich schmackhaft. Zuletzt fiel der Hammer in der britischen Hauptstadt 2015 bei Sotheby’s für das begehrte Stück bei umgerechnet 74 TEUR. Die kleine Handschrift-Expertise von Galeristen-Legende René Block ist natürlich ein zusätzliches Schmankerl!
Beuys Katalog Fluxus- & Stallausstellung
Eine seltene Gelegenheit diese beiden Rarissima gemeinsam erwerben zu können. In dem kleinen Hamburger Auktionshaus Hesse zudem mit der Chance günstig zum Zuge zu kommen.
Joseph Beuys – Fluxus. Aus der Sammlung van der Grinten. Stallausstellung im Hause von der Grinten. Kleve 1963. Mit 24 ganzseitigen Abbildungen. Originalbroschur. – Josef Beuys. Zeichnungen, Aquarell, Oelbilder, Plastische Bilder. Aus der Sammlung van der Grinten. Städtisches Museum Haus Koekkoek. Kleve 1961. Mit zwölf ganzseitigen Abbildungen. Originalbroschur.
Originalausgaben der seltenen und wichtigen Kataloge, besonders zu der legendären Ausstellung im Herbst 1963, kurz nachdem Josef Beuys als Professor für Bildhauerei an die Staatliche Kunstakademie Düsseldorf berufen worden war. – Je eins von 500 nummerierten Exemplaren. Mit Einleitungen der Sammler Franz Josef und Hans van der Grinten. – Sehr gut erhalten.
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Experten … merken …
Liebe ‚Experten‘ in München. Bitte jetzt nicht die Schlussfolgerung ziehen, dass die Zitronenpreise gefallen sind ..
(https://blog.spiegelberger.de/so-nicht-capri-batterie-entwertet/)
So nicht. Capri-Batterie entwertet!
‚Original & Fälschung: In diesen Bildern haben sich einige Fehler versteckt. Suche die Fehler im unteren Bild. Findest du alle?‘ So hieß es früher bei den unter Kinder beliebten Knox-Heften. Zwar handelt es sich bei diesem aktuellen Angebot eines Münchner Auktionshauses wahrscheinlich weniger um eine Fälschung, als um eine Verfälschung, dennoch ist die nicht erhaltene Original-Glühbirne ausreichendes Kriterium, um das Objekt in diesem Zustand als nicht sammelwürdig einzustufen. Deutlich zu erkennen ist die Manipulation an der Glühbirne, die nicht nur eine Abweichung im Farbton aufweist, sondern bei dem angebotenen Objekt auch ein störendes Hersteller-Signet an der Spitze des Leuchtkörpers aufweist. Unverständlich ist jedoch, warum dieser grobe Schnitzer keinem der sogenannten Experten des Auktionshauses aufgefallen ist. Zählt diese Beschädigung doch zu den häufigsten schweren Mängeln dieses gleichermaßen beliebten wie sensiblen Beuys-Multiples. Empfehlung: Auf jeden Fall Abstand nehmen!
Preis-Intransparenz im Kunstmarkt
Beispiel Beuys: 3 Angebote – 3 Preise. Das Preise unterschiedlicher Anbieter voneinander abweichen ist normal. Die Richtung sollte aber stimmen. Diese 3 Beispiele zeigen, dass das durchaus nicht immer gewährleistet ist. Die Anbieter sind das Auktionshaus Ketterer in München, Van Ham in Köln und eine Berliner Galerie mit ihrem Angebot auf der Tefaf in Maastricht. Offeriert wird die seltene und wichtige Holzschnitt-Mappe von Joseph Beuys aus 1973/1974 mit den Arbeiten Hirschkuh, Wattenmeer, Gletscher, Esse und Bein und die Platten wurden bereits in den 40-60er Jahren geschnitten. Der Zustand aller Werkfolgen ist vergleichbar und auch die Mappen sind jeweils vorhanden. In den nächsten Tagen bringen die Münchner die Arbeit mit einem Schätzpreis von 10-15 TEUR zum Aufruf. In Köln geht man mit einer deutlich konservativeren Taxe von 6-8 TEUR ins Rennen und die Berliner Galerie verlangte tatsächlich den äußerst sportlichen Messepreis mit Maastricht-Aufschlag von 35 TEUR. Ergo weit über 500% über der untersten Schätzung von Van Ham. Das ist ein schillerndes Beispiel dafür, dass sich das Einholen einer Zweit-Meinung oder ein Experten-Tipp in jedem Fall vor der Investition lohnt! Der letzte Zuschlag für das Mappenwerk lag übrigens bei umgerechnet circa 9270 EUR. Dieser erfolgte im New Yorker Edel-Auktionshaus Phillips, die bei derartigen Graphiken sicherlich nicht als Spezialisten für den Verkauf zu bewerten sind. Insofern dürfte man sich bei einem Ergebnis um 10 TEUR eines lohnenden Investments für dieses wichtige frühe Graphikenwerk von Beuys sicher sein. „Preis-Intransparenz im Kunstmarkt“ weiterlesen
Beuys zu Ehren!
Messerundgang Art Cologne. Das fiel auf.
Auch wenn die Preise im Vergleich zum Vorjahr abermals um gut 30-60% zugelegt haben, gilt der konstruktive Minimalist Knoebel noch immer als spannender Investment-Tipp. Eins kann man ihm sicherlich nie absprechen. Imi bringt Farbe in die Bude.