Auktionsverlauf Benefiz-Auktion Überraschungsfrei

img_8630Die traditionelle Benefiz-Auktion der Hamburger Kulturstiftung verlief mit wenigen Ausreißern angenehm überraschungsfrei und sorgte somit für eine überwiegende Zuschlagdichte nahe den für die Veranstalter sicherlich zufriedenstellenden Tax-Preisen. Dafür verantwortlich war sicherlich der gute Mix zwischen spannenden jungen Positionen wie Katja Aufleger oder Gerrit Frohne-Brinkmann mit ebenfalls starken Losen etablierter Künstler wie Andreas Slominski oder Henrik Eiben. Der beeindruckend polyglotte und gejetlagte Auktionator Dr. Philipp Herzog von Württemberg von Sotheby`s hatte zwar offensichtlich beim Weg zum Pult einen angelsächsischen Bekannten im Auditorium entdeckt, so dass er seine Texte hälftig in diesem Idiom zum Besten gab, aber glücklicherweise sind die Hanseaten traditionell sprachgewandt genug, dass auch diese Hürde keine Abschläge auf die Zuschläge verursachte. Auffallend günstig und fern des Schätzpreises von 9 TEUR wurde mit 3 TEUR ausgerechnet eine Diptychon Frottage von Matt Mullican auf Leinwand im schönen Format von je 50 x 60 cm zugeschlagen. Auch bei diesem Los bleibt nur dem Besonnenen, der hier gerade die Hand oben hatte, als das Hämmerchen fiel zu gratulieren.

Marc Lüders Photopictur
Marc Lüders Photopictur
Andreas Slominski 'Einige Blätter'
Andreas Slominski ‚Einige Blätter‘
Stefan Marx 'Feelings Aren't Final'
Stefan Marx ‚Feelings Aren’t Final‘

Vernissage Art Basel Spotlights

FullSizeRender-5
Björn Dahlem – Strange Area, 18 x 90 x 18 cm, Galerie Baudach Berlin – 19 TEUR. Wunderbare skulpturale Poesie.
FullSizeRender-1
Robert Mapplethorpe – Milton Moore – 1980, hand painted gelatin print in custom frame – 195 TEUR
Virtual Reality Experience of the commissioned Video 'from many sides' by Davidoff Artist of the year - Olivia McGilchrist
Virtual Reality Experience of the commissioned Video ‚from many sides‘ by Davidoff Artist of the year – Olivia McGilchrist
EGO Ketten von Katja Aufleger bei Galerie Stampa um 1500 EUR
EGO Ketten von Katja Aufleger bei Galerie Stampa um 1500 EUR

„Vernissage Art Basel Spotlights“ weiterlesen

Editionen auf der Art Basel

Jorinde Voigt 'Ludwig van Beethoven'  - Edition von 58 Digitalprints für 1200 EUR bei Hatje Cantz eine schöne Arbeit.
Jorinde Voigt ‚Ludwig van Beethoven‘ – Edition von 58 Digitalprints für 1200 EUR bei Hatje Cantz eine schöne Arbeit.
Ohne Hosen in Avignon: Eine Suite von sechs herausragenden Georg Baselitz Kaltnadelradierungen auf 100 x 40 cm. Auflage je 10 Exemplare für  5800 EUR ein langfristiges Anlageinvestment
Ohne Hosen in Avignon: Eine Suite von sechs herausragenden Georg Baselitz Kaltnadelradierungen auf 100 x 40 cm. Auflage je 10 Exemplare für 5800 EUR ein langfristiges Anlageinvestment
Leider bereits vergriffen ist in der Edition Beyeler diese wunderbare 100 Auflage von Marlen Dumas für sehr günstige 980 EUR
Leider bereits vergriffen ist in der Edition Beyeler diese wunderbare 100 Auflage von Marlen Dumas für sehr günstige 980 EUR

„Editionen auf der Art Basel“ weiterlesen

Katja Aufleger übertrifft hohe Erwartungen

Katja Aufleger Performance im Hamburgischen Kunstverein
Katja Aufleger Performance im Hamburgischen Kunstverein

Nur eine Woche lief Katja Auflegers Solo-Show im Hamburgischen Kunstverein und die Erwartungen an die mehrfach preisgekrönte Slominski-Meisterschülerin waren hoch. So war es auch kein Wunder, dass sich die Hamburger Kunstszene bei der Vernissage am vergangenen Dienstag ein Stelldichein gab. Galeristen, Kritiker und Sammler fanden jedoch rasch zu einem klaren Urteil. Trotz der schweren Hypothek ‚Erwartung‘ die auf den Schultern der gebürtigen Oldenburgerin lastete, übererfüllte sie mit ihrer ‚Systemischen Aufstellung‘ in Form einer Performance, die sich mit Themen wie Karriere, Ego und der Rollenfindung in unserer Gesellschaft auseinandersetzte. Hierbei agierten junge Schauspieler im Raum und entfalteten, entwickelten und verwandelten den Kunstverein mitsamt den Zuschauern zu einem Gesamtkunstwerk. Ein gelungenes Experiment. Kompliment!

„Katja Aufleger übertrifft hohe Erwartungen“ weiterlesen

13 Fragen an Katja Aufleger

CONTEMPLATING Videostills (360 Positionen aus Kindlers Lexikon der Malerei) Video 4 min. 32 sec. im Loop Maße variabel 2011  © Katja Aufleger
CONTEMPLATING
Videostills (360 Positionen aus Kindlers Lexikon der Malerei)
Video 4 min. 32 sec. im Loop
Maße variabel
2011
© Katja Aufleger

Sie haben an der Hochschule für bildende Kunst, HfbK, hier in Hamburg bei Andreas Slominski studiert. Welche Lehren kann ein Künstler mit einem so außergewöhnlichen Werk vermitteln und wie prägt ein so klar positionierter Lehrer die spätere Arbeit?

Slominski ist Slominski. (lacht)

Sie sind parallel zum Karrierestart als freischaffende Künstlerin mit Preisen direkt überhäuft worden. Der Karl H. Dietze-Preis für die beste Abschlussarbeit der HfBK, der Berenberg-Preis für Junge Kunst oder der Förderpreis Skulptur Ihrer Heimatstadt Oldenburg, um nur drei zu nennen. Was bedeuten diese Würdigungen für Sie?

Natürlich freue ich mich über die Anerkennung.

BANG!   Glas, Kaliumperchlorat, Eisen, Ethanol, Gummistöpsel, Sockel ca. 200cm x 30cm x 30cm 2013 © Katja Aufleger
BANG!
Glas, Kaliumperchlorat, Eisen, Ethanol, Gummistöpsel, Sockel
ca. 200cm x 30cm x 30cm
2013
© Katja Aufleger

Mit dem Dietze Preis wurde Ihre skulpturale Arbeit ‚BANG!‘ gewürdigt. In der Begründung der Jury heißt es: ‚Sie war begeistert von der Präzision der Arbeit, der es gelingt, die Ambivalenz zwischen verführerischer skulpturaler Ästhetik und potentieller Bedrohung sinnfällig vor Augen zu führen.‘ Korrespondiert das mit dem, was für Sie den Reiz an dieser Arbeit ausmacht?

Ja. Das ist bewusst so gesetzt. Es handelt sich hierbei nicht um Objekte, die ich der Ästhetik wegen so erarbeitet habe. Es ist ein Spiel, bei dem die Wirkung im Verhältnis zur Form spielerisch eingesetzt wurde. Ohne die theoretische Option der Explosion wäre diese Arbeit für mich reizlos gewesen. Es geht um dieses Ambivalente von Ästhetik und Gefahr.

Sie haben 2002 Ihr Abitur und 2013 Ihren Abschluss als Master of Fine Arts machen können. Das lässt vermuten, dass Sie noch einen anderen Schritt vor dem Studium gemacht haben. Ab wann stand für Sie fest, dass Sie Künstlerin werden?

Darauf könnte ich zwar verschiedene Antworten geben, aber die wären alle konstruiert. Es ginge dann um bestimmte Künstlerbilder, die ich bedienen könnte, von denen ich aber meine, dass man das nicht mehr tun sollte.

Ihre Installation „AND HE TIPPED GALLONS OF BLACK IN MY FAVORITE BLUE“ setzt wie auch “NEWTON’S CRADLE“ oder „BANG!“ auf Chemie, in diesem Fall Reiniger. Chemische Substanzen sind in unserer täglichen Wahrnehmung zumeist Mittel zum Zweck. Ihre Arbeit inszeniert diese und rückt sie teils auf bedrohliche, aber stets auch ästhetische Weise in den Mittelpunkt. Was reizt Sie daran? „13 Fragen an Katja Aufleger“ weiterlesen