Georg Baselitz zum Kulturgutschutzgesetz

Künstler Georg Baselitz vor einer seiner Arbeiten: Villa aus viel Glas und Holz
Künstler Georg Baselitz vor einer seiner Arbeiten: Villa aus viel Glas und Holz – Photo DPA

Rahmlow: Wir wollen Sie auch noch fragen zum Kulturgutschutzgesetz, Herr Baselitz. Als es am Anfang darum ging, das sogenannte nationale Kulturgut zu schützen und zentrale Werke zu kennzeichnen, damit deutsche Kunst nicht mehr so leicht ausgeführt werden kann, da waren Sie sehr kritisch, Sie haben einige Ihrer Werke aus Museen abgezogen.

Jetzt gibt es eine Novelle dieses Gesetzes, und Werke von zeitgenössischen Künstlern, die können nur noch mit deren Zustimmung als national wertvoll eingetragen werden, das heißt nur Gemälde, die älter als 75 Jahre sind und mehr als 300.000 Euro kosten. Diese Novellierung, macht die Sie ein bisschen zufriedener, was dieses Gesetz angeht?

Baselitz: Überhaupt nicht, weil das Gesetz betreffend schon in den Vorgesprächen, die stattgefunden haben, vor allen Dingen in den vielen Kommentaren, die in den Medien erschienen sind, wird unglaublich gelogen. Gelogen, dass sich die Balken biegen, und zwar gelogen nicht von denen, die es letztlich betrifft, sondern von denen, die es veranstalten oder sie dieses Gesetz unbedingt verabschiedet haben wollten und was ihnen jetzt gelungen ist. Man zitiert meist nur einen Teil von dem ganzen Elend, was dieses Gesetz beinhaltet.

Rahmlow: Sehen Sie wenigstens, dass die Intention gut wäre, oder würden Sie sagen, das ist nicht mal eine gute Intention?

Baselitz: Man sagt immer, das sei europäisch nötig gewesen und längst nötig gewesen, dass auch wir … Das stimmt alles nicht, das sind Lügen. Alle anderen Länder in unserer Gemeinschaft – England und Frankreich, die haben ein ähnliches Gesetz, aber eben nur ein ähnliches Gesetz und nicht mit diesen Folgen, die in Deutschland für dieses Gesetz entstehen, denn im Hintergrund steht einfach die Enteignung von Kunst, von Kunst, die sich in Privatbesitz befindet, nicht der Schutz, sondern schlichtweg die Enteignung.

Quelle: Deutschlandradio Kultur Interview vom 27.6.2016 „Georg Baselitz zum Kulturgutschutzgesetz“ weiterlesen

BASELITZ Orangenesser zum Schnäppchenpreis

Bildschirmfoto 2016-06-07 um 10.11.42Zugegebenermaßen ist die Chance gering, dass hier heute alle schlafen. Dennoch lohnt es sicherlich in der Leitung zu sein, wenn dieser wunderbare Orangenesser von Georg Baselitz aus 1981 als Linolschnitt bei Bonhams in New York unter den Hammer kommt. Das Format beträgt ca. 76 x 59 cm und die Arbeit ist in einer lediglich 23er Auflage natürlich signiert. Sicher ist: Die Taxe von 1100 bis 1400 Euro ist eine völlige Fehleinschätzung nach unten. Gebote liefen ggf. gegen mich, daher bei Interesse bitte abstimmen.

Nachtrag 07. Juni 2016, 22.50 Uhr MET: Verkauft für US$ 6,875 (€6,058) inkl. Zuschlag

Villa Grisebach: Das ist aufgefallen

Otto Mueller, Emil Nolde, Christian Rohlfs. Hier kann Villa Grisebach in Deutschland niemand etwas vormachen.  Der Fokus bei den Berlinern ist klar: Deutscher Impressionismus. Hier wird es zwischen dem 04. und 06 Juni wieder museal. Aber auch in der zeitgenössischen Abteilung gibt es abermals bemerkenswertes zu sehen. Bemerkenswert teures, Bemerkenswert belangloses und bemerkenswert begehrtes. Die genaue Sichtung lohnt auf jeden Fall. Ein paar subjektive Impressionen vorab:

Hier hilft es sicherlich Polke-Fan zu sein. Dann weiß man nämlich, dass der Blick der Dame beim Akt nicht auf die Preisgestaltung einwirkt. Mit 120 - 150 TEUR SP ist hier sicherlich der frühe Einstieg deutlich bereits verpasst. Ansonsten eine wichtige Arbeit dieser kleinen Serie.
Hier hilft es sicherlich Polke-Fan zu sein. Dann weiß man nämlich, dass der Blick der Dame beim Akt nicht auf die Preisgestaltung einwirkt. Mit 120 – 150 TEUR SP ist hier sicherlich der frühe Einstieg deutlich bereits verpasst. Ansonsten eine wichtige Arbeit dieser kleinen Serie.
Vielleicht ist auch diese Arbeit nicht genau das, was sich jeder unter einer Cragg Skulptur vorstellt. Eins ist jedoch gewiss: Sie hat Charme und es steckt alles drin, was auch eine große Skulptur bieten kann. 40-60 TEUR also auch hier ein spannender Einstieg für das Werk 'Grenze Weg' aus 2015
Vielleicht ist auch diese Arbeit nicht genau das, was sich jeder unter einer Cragg Skulptur vorstellt. Eins ist jedoch gewiss: Sie hat Charme und es steckt alles drin, was auch eine große Skulptur bieten kann. 40-60 TEUR also auch hier ein spannender Einstieg für das Werk ‚Grenze Weg‘ aus 2015
Neo Rauch: Auch im Frühwerk kein zwingender Genug. 'Garten im Sturm' zeichnet sich allerdings zweifelsohne durch sein unaufdringliches Format von 45 x 60 cm aus. Das fröhliche Ostalgie-Grau und Schlamm-Grün bleibt ansonsten künstlerisch Überraschungsfrei. Taxe 100-150 TEUR
Neo Rauch: Auch im Frühwerk kein zwingender Genug. ‚Garten im Sturm‘ zeichnet sich allerdings zweifelsohne durch sein unaufdringliches Format von 45 x 60 cm aus. Das fröhliche Ostalgie-Grau und Schlamm-Grün bleibt ansonsten künstlerisch Überraschungsfrei. Taxe 100-150 TEUR

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Messerundgang Art Cologne. Das fiel auf.

Ein runder Geburtstag. Für ein halbes Jahrhundert darf sicher der Jubilar gratulieren lassen und sich somit älteste Kunstmesse der Welt nennen.
Ein runder Geburtstag. Für ein halbes Jahrhundert darf sich der Jubilar gratulieren lassen und sich somit älteste Kunstmesse der Welt nennen.
Eine der meist fotografierten Arbeiten der Messe: Tobias Hantmann mit 'Fesses'. Modell für die Serie, die Bezug auf eine Velourarbeit ähnlichen Motivs des Künstlers nimmt 20 Damen im besten Alter.
Eine der meistfotografierten Arbeiten der Messe: Tobias Hantmann mit ‚Fesses‘. 20 Damen im besten Alter standen dem Künstler Modell für die Serie, die Bezug auf eine Velourarbeit ähnlichen Motivs nimmt.

 

Tobias Hantmann Velours Arbeit aus 2014. Galerist Bernd Kugler aus Zürich ruft für diese beliebte Serie des Wahldüsseldorfers im Format 70 x 90 cm 5800 EUR auf.
Weniger sperrig: Eine Velours Arbeit Hantmanns aus 2014. Galerist Bernd Kugler aus Innsbruck ruft für diese beliebte Serie des Wahldüsseldorfers im Format 70 x 90 cm 5800 EUR auf.
Mit dem größten Format der Messe konnte in diesem Jahr Katharina Grosse aufwarten.
Mit dem größten Format der Messe konnte in diesem Jahr Katharina Grosse aufwarten.

Auch wenn die Preise im Vergleich zum Vorjahr abermals um gut 30-60% zugelegt haben, gilt der konstruktive Minimalist Knoebel noch immer als spannender Investment-Tipp. Eins kann man ihm sicherlich nie absprechen. Imi bringt Farbe in die Bude.Auch wenn die Preise im Vergleich zum Vorjahr abermals um gut 30-60% zugelegt haben, gilt der konstruktive Minimalist Knoebel noch immer als spannender Investment-Tipp. Eins kann man ihm sicherlich nie absprechen. Imi bringt Farbe in die Bude.

... Gelb in diesem Fall
… Gelb in diesem Fall. Acryl auf Alu, 205 x 205 cm zu 159 TEUR.

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Georg Baselitz : Die Helden

Bildnachweis: Georg Baselitz (*1938), Versperrter Maler, 1965, Duisburg, Museum Küppersmühle für Moderne Kunst, Sammlung Ströher, © Georg Baselitz

Vom 30. Juno bis 23. Oktober zeigt das Städel Museum in Frankfurt am Main die Ausstellung Die Helden, die sich dem Frühwerk von Georg Baselitz widmet.

Georg Baselitz (*1938) zählt zweifelsohne zu den prägendsten Malern und Bildhauern unserer Zeit. (https://blog.spiegelberger.de/ein-weltstar-im-abseits-georg-baselitz/) In explosionsartiger Produktivität entwickelte er 1965/66 seine dramatischen und widersprüchlichen „Helden“-Bilder. Die kraftvolle Werkgruppe der „Helden“ und „Neuen Typen“ gilt heute weltweit als Schlüsselwerk der deutschen Kunst der 1960er-Jahre und kann im Sommer 2016 erstmals in einer monografischen, von Städel Direktor Max Hollein kuratierten Ausstellung umfassend präsentiert werden. Zu sehen sind rund 70 Gemälde und Arbeiten auf Papier, deren monumentale Figuren, aggressiv und trotzig gemalt, bis heute ambivalent, schicksalshaft und verletzlich wirken. „Georg Baselitz : Die Helden“ weiterlesen

Ein Weltstar im Abseits: Georg Baselitz

Dieser Hinterglasvogel II von 1997 im Format 130 x 97 cm wurde im Mai 2014 bei Grisebach in Berlin für 140 TEUR zugeschlagen.
Dieser Hinterglasvogel II von 1997 im Format 130 x 97 cm wurde im Mai 2014 bei Grisebach in Berlin für 140 TEUR zugeschlagen.

Ist Georg Baselitz das Synonym für den Sieg garstiger Feuilletonisten über den Kunstmarkt? Bestenfalls ein Etappensieg. Deshalb lohnt der Blick auf die Kursentwicklung dieses Großmeisters der deutschen Malerei.

Während Baselitz‘ Werk mit großer Kontinuität im In- und Ausland mit viel beachteten Ausstellungen gewürdigt wird und er über ein Jahrzehnt als Garant für Beständigkeit im Kunstkompass in der Spitze der TopTen der Welt über alle Kunstgattungen rangiert, wird insbesondere sein vielfach geschmähtes Spätwerk zu Spottpreisen im Markt verramscht. Wie kann das sein?
Verständlich wäre diese Beobachtung vielleicht noch, wenn es sich in seinem Werk um ein wenig massen- und marktkompatibles Genre wie Video-, Medien- oder Installationskunst von Pipilotti Rist (Platz 10), Francis Alÿs (Platz 24) oder Ilya Karbakov (Platz 36) handelte. Aber bei klassischer Malerei? Bei einem Künstler, der seit über einem halben Jahrhundert die zeitgenössische Kunst maßgeblich mit geprägt hat?

Bildschirmfoto 2016-03-14 um 09.34.10
Es besteht kein Zweifel daran, dass Baselitz bereits seit der Großen Nacht im Eimer nicht mehr aus der Kunstgeschichte getilgt werden kann. Es folgten viele spektakuläre Werkzyklen, wie die Helden– und Frakturbilder der Sechziger, ab 1969 seine Motivumkehr, die Siebziger Jahre mit den Adlern und zu Beginn der 80er war er mit dem Modell für eine Skulptur Impulsgeber für zahlreiche Künstlerkollegen, sich ebenfalls mit der Bildhauerei auseinander zu setzen. Aus den Neunzigern sind seine Köpfe und Orangenesser nicht wegzudenken und nach der Jahrtausendwende folgen Historienzyklen, wie die Russenbilder und schließlich die Remix-Serie. Den letzteren Werken werden auch die eingefleischtesten Kritiker nicht vorwerfen können, dass diese für die Baselitz’sche Bildwelt nicht in einer offensichtlichen Leichtigkeit daher kommen, einen völlig neuen Blick auf große Freunde, Dichter oder Helden werfen, diese frisch komponieren und in ihren vergleichsweise pastosen Farbwelten schlicht unvergleichbar zum Frühwerk sind. Wie also könnten sie ihrer Berechtigung entbehren, und was an dieser völlig neuen Perspektive bietet den Nährboden, hierin eine Ermangelung an neuen Ideen zu vermuten? Und selbst wenn dies so wäre, reichten doch die vorgenannten Verdienste für die Malerei noch für ein zweites Künstlerleben. Woran also liegt es, dass eine Leinwandarbeit musealen Formats, wie sein Ralkopf von 1987, ein Hinterglasvogel II (Remix) aus 1997, Sieben mal Paula von 1988 oder auch Bubenschneiden IV aus 2011 sämtlich unter 150’, teils sogar unter 100’ EUR zugeschlagen werden?  „Ein Weltstar im Abseits: Georg Baselitz“ weiterlesen

Deutsche in London Part II: Christies

In direkter Folge auf die Sotheby’s Auktion legt Christies am 12. und 13. Februar nach. Auch hier besticht die hohe Qualität nicht nur im Evening Sale. Ein Kanu von Peter Doig, ein weißer 5-Schlitz Fontana, gleich ein ganzer Strauß von Mobiles und Leinwandarbeiten Alexander Calders und allem voran sicherlich zwei Lucian Freud Werke. ‚Head of Esther‘ ist die stärkere davon und ziert somit zurecht den Titel des Katalogs. Eine Arbeit die in Freudscher Manier von 1982-1983 in wahrscheinlich über 50 Sitzungen entstand und dem Betrachter vor Präsenz, Anmut und Schönheit schier den Atem verschlägt. Ein Meisterwerk für das selbst der millionenschwere Schätzpreis noch zu günstig wirken muss. (letztes Bild). But back to Germany. Das Who is Who der deutschen Maler ist vertreten. Somit also auch Zero: Uecker, Piene, Mack haben jeweils eine außerordentlich schöne Arbeit vorzuweisen. ‚Poetische Reihe (Sylt)‘ hat nicht nur einen tollen Titel sondern ist in der Tat genagelte Poesie. Das sahen die Londoner wohl auch so und schätzten diese nur 44 x 44 cm große Arbeit mit 200-300′ GBP. Für eine 1976er Arbeit dieses Formats extrem sportlich! Deutlich besser angelegt wären dann wohl die 50-70′ GBP für Pienes Sonnenaufgang aus der Zero-Zeit (1962). Ein herzerwärmendes Stück! Wer hingegen bei der bemerkenswerten Rakel-Arbeit von Heinz Mack aus 1957 (!) zum Zuge kommen will, darf sich wohl keiner Illusion hingeben, dass diese aufgrund der hohen Schätzung und des kleinen Formats am unteren Rand bleiben wird. Hier sind die 100′ GBP für dieses Kleinformat in 30 x 30 cm tatsächlich realistisch.

OTTO PIENE (B. 1928) Untitled signed and dated ‘Piene 62’ (on the reverse) oil and smoke on canvas (50 x 59.5cm.) Executed in 1962 £50,000-70,000
OTTO PIENE (B. 1928) Untitled, signed and dated ‘Piene 62’ (on the reverse) oil and smoke on canvas (50 x 59.5cm.), Executed in 1962
£50,000-70,000
 HANNE DARBOVEN (1941-2009) Untitled ink on paper laid on panel, in fve parts (i)-(iii) 17Ω x 63æin. (44.4 x 162cm.) (iv) 17Ω x 51oin. (44.4 x 130.2cm.) (v) (44.4 x 194.5cm.) Executed circa 1972 £30,000-50,000

HANNE DARBOVEN (1941-2009), Untitled, ink on paper laid on panel, in fve parts (i)-(iii) (44.4 x 162cm.) (iv) (44.4 x 130.2cm.) (v) (44.4 x 194.5cm.) Executed circa 1972, £30,000-50,000

Bei Hanne Darboven geht es hingegen deutlich bodenständiger zu. Diese wunderbare Suite aus insgesamt 25 Blättern ist im Vergleich zu konzeptionellen Arbeiten dieser Zeit weiterhin sehr günstig eingeschätzt.

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JOSEPH BEUYS (1921-1986) Zeitpunkt: Das Massaker von Muenchen (Point of time: The Massacre of Munich) titled, ‘Zeitpunkt: Das Massaker von Muenchen’ (lower left); signed, inscribed and dated ‘Joseph Beuys Kassel 1972’ (on the reverse); stamped ‘Organisation für direkte Demokratie’ (on the reverse) chalk on blackboard, (200.5 x 150cm.) Executed in 1972 £250,000-350,000 $360,000-500,000 €330,000-460,000

Bei dieser Beuys-Tafel ist alles drin! Die letzte vergleichbare Arbeit wurde in ähnlicher Größenordnung vor 5 Jahren angeboten. Seither hat sich der Markt bei Beuys massiv verändert. Tafeln stehen wie kein anderes Medium für den späten lehrenden Schamanen und sind die Ausdrucksform, in der er auch in den 70er Jahren noch gelegentlich die zeichnerischen Genialität seines Frühwerks aufzeigt. Auch wenn es hier noch deutlich stärkere Beispiele gibt, sind diese idR in Blocks zusammengestellt oder in institutionellen Sammlungen gebunden. Eine seltene Gelegenheit also, die genauso gut die halbe Million, wie auch die Millionen-Hürde nehmen kann. „Deutsche in London Part II: Christies“ weiterlesen

Let’s Party 4 ART ..

Georg Baselitz, Berliner Zeiten 2015, Tusche und Aquarell auf Papier 67 x 101 cm, versau signiert, Eingeliefert von Georg Baselitz
Georg Baselitz, ‚Berliner Zeiten, 2015′ nach Die Großen Freunde‘ von 1965, Tusche und Aquarell auf Papier 67 x 101 cm, verso signiert, Eingeliefert von Georg Baselitz

… so das Motto der etabliertesten deutschen Benefiz-Kunst-Party und High-End-Auction, die jährlich der Freundeskreis der Pinakothek der Moderne zugunsten von Ausstellungsprojekten des Hauses veranstaltet. Die selbst gestellte Aufgabe einen Auktions-Höhepunkt aus den 56 Spitzenpositionen zu wählen wurde dem Baselitz-Freund mit der Remix-Arbeit ‚Berliner Zeiten, 2015‘ dieses Mal besonders leicht gemacht. Bei allem was derzeit auch beispielsweise bei Ropac in Salzburg unter der kaum dechiffrierbaren Überschrift ‚Verkündigung‘ als vermeintliche Warhol-Remineszenz seiner Shoes mit einer Prise Frida Kahloscher Surrealität daher kommt, ist dies ein Baselitz der Sammlerherzen höher schlagen lässt. Eine vollwertige virtuos komponierte Arbeit in der alles drin steckt und die eine Klammer um das vielschichtige Oeuvre des Meisters setzt. Wie nahezu ausnahmslos sind die Werke der Remix-Series mehr als bloße Neuinterpretationen. Hier steckt Geschichte, Erfahrung, ein hohes Maß an Eigenständigkeit und Aktualität sowie die Leichtigkeit eines Spätwerks drin. Vergleicht man dann den Preis einer kleinen A4 Heldenzeichnung aus den Mittsechzigern, die gut und gerne die viertel Million Euro bei Auktionen sprengen, ist es kein Geheimnis, dass für den guten Zweck im eleganten München die Chance besteht, dass der Galeriepreis von rund 60 TEUR am 21. November leicht übertroffen werden kann. Zu Recht! Nicht erst dann bliebe es den Veranstaltern der Kunst-Sause von Herzen zum Erfolgskonzept zu gratulieren.

Editionen auf der Art Basel

Jorinde Voigt 'Ludwig van Beethoven'  - Edition von 58 Digitalprints für 1200 EUR bei Hatje Cantz eine schöne Arbeit.
Jorinde Voigt ‚Ludwig van Beethoven‘ – Edition von 58 Digitalprints für 1200 EUR bei Hatje Cantz eine schöne Arbeit.
Ohne Hosen in Avignon: Eine Suite von sechs herausragenden Georg Baselitz Kaltnadelradierungen auf 100 x 40 cm. Auflage je 10 Exemplare für  5800 EUR ein langfristiges Anlageinvestment
Ohne Hosen in Avignon: Eine Suite von sechs herausragenden Georg Baselitz Kaltnadelradierungen auf 100 x 40 cm. Auflage je 10 Exemplare für 5800 EUR ein langfristiges Anlageinvestment
Leider bereits vergriffen ist in der Edition Beyeler diese wunderbare 100 Auflage von Marlen Dumas für sehr günstige 980 EUR
Leider bereits vergriffen ist in der Edition Beyeler diese wunderbare 100 Auflage von Marlen Dumas für sehr günstige 980 EUR

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