Aufgrund der besonders kurzen Vorlaufzeit der Floating Piers in Iseo vor genau einem Jahr, gelten die unikatären Collagen zum diesem Projekt als besonders rar und demzufolge teuer. Benedikt Taschen präsentierte nun in der Fondation Beyeler am Rande der ART Basel in Anwesenheit des Meisters eine besonders charmante und preislich hoch attraktive Kleinstauflage. Tipp: Zuschlagen.
Thorsten Brinkmann ‚Se King – director’s shot‘
Für Unikat XI ist auf der letzten in Betrieb befindlichen 20 x 24 Zoll Polaroid-Kamera mit altem Original-Material eine Serie entstanden, die aus der Natur der Sache heraus nur Unikate hervorbringen kann. Brinkmanns Persiflage auf klassische Herrscherporträts knüpft zwar an die Bezüge der Body-Art an, geht aber auch auf zeitgemäße Art darüber hinaus. Der offensichtliche Humor der Serie ist erfrischend und lässt nicht nur das Herz von Analog-Fans höher schlagen. Es macht Freude durch die gesamte Serie zu blättern und man bekommt Lust darauf, die Werke im Original zu betrachten. Am kommenden Donnerstag, dem 18. Mai ist das ab 19.30 Uhr im Rahmen eines Künstlergesprächs in den Räumen der Stiftung An der Alster 21 in Hamburg möglich. Der aktuelle Subskriptions-Preis von 1980 EUR macht die Serie zu einem attraktiven und begehrten Kunstobjekt. Unikat XI bietet einen umfassenden Einblick in die Arbeit von Thorsten Brinkmann. Der Direktor des Newton-Museums in Berlin, Dr. Mathias Harder beleuchtet sein Werk aus kunsthistorischer Perspektive. Dies wird durch eine umfassende Werkschau sowie ein Interview mit dem Künstler ergänzt. Wie stets ist die Publikation kostenfrei erhältlich und wird zudem unter anderem der ART im Juni beiliegen. Eine Preview gibt es hier: http://spiegelberger-stiftung.de/xi-thorsten-brinkmann/
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Höhepunkte der Tefaf 2017
Sie ist der Gradmesser der Kunstszene, die Tefaf in Maastricht. So klein das niederländische Städtchen auch sein mag, hier gilt nur die allerhöchste Qualität. In einer Branche in der nach ‚Art Price Report‘ Angaben derzeit 42 Milliarden Euro umgesetzt werden, hängt die Latte somit für diesen Anspruch extrem hoch. Dennoch: auf der Tefaf wird er erfüllt. Ob Gemälde, Skulpturen, Design, Schmuck, Antiken oder bibliographile Werke, jedes Exponat ist ein Meisterwerk. Die Stimmung war, wie auch in den Vorjahren, positiv und entspannt, denn auf dieser Messe wird nicht nur Besonderes gezeigt, sondern auch verkauft. Für die Altmeister bis zur Moderne gilt gleichermaßen die Formel, die für Immobilienfreunde ‚Lage, Lage, Lage‘ lautet, hier übersetzt mit ‚Die besten Künstler und von denen die besten Bilder‘. Brueghel, Cranach, Rodin, Van Gogh, Picasso, Chagall, Dali, Magritte, Beuys, Bacon, Basquiat, Warhol, Haring. Das Ganze bitte auf Leinwand oder gerne auch als Bronze. So kann man die Marke erreichen, die sonst nur auf dem Parkett der ganz großen Auktionen erzielt wird – zweistellige Millionen-Erlöse, wie es in 2016 immerhin über 80 Werken bei Sotheby’s, Christies, Phillips und Co gelang. Ein Besuch also lohnt in jedem Fall, auch wenn man für den Eintrittspreis von 100 EUR bereits bei dem einen oder anderen Museum ein Jahres-Billet inklusive lobender Erwähnung gelöst bekommt. Dafür stimmt dann aber auch die Atmosphäre. Fast jeder Stand stellt eine eindrucksvolle Inszenierung dar und die allermeisten Werke zeigen sich somit dann für den anvisierten Eigentümerwechsel von ihrer besten Seite. Eine kleine Auswahl hierzu folgt hiernach.
Martin Spengler in der SZ
Art Basel 2016 Top’s & Flop’s
Vernissage Art Basel Spotlights
ART Basel Preview Impressionen
Experten … merken …
Liebe ‚Experten‘ in München. Bitte jetzt nicht die Schlussfolgerung ziehen, dass die Zitronenpreise gefallen sind ..
(https://blog.spiegelberger.de/so-nicht-capri-batterie-entwertet/)
Frühwerk Joseph Beuys‘ im Kunstmarkt
Ein Frühwerk, dass seinen Namen auch verdient ist bei Joseph Beuys einer Notiz wert. Dieses wirklich bestechende Aquarell, das der Schamane ein Jahr nach Kriegsende wahrscheinlich direkt zum Start seines Studiums an der Düsseldorfer Akademie bei Joseph Enseling (zu Matare kam er erst später) schaffte, zeigt noch deutlich die Verbindung akademischer Kompositionsaspekte wie der Linientrennung (Baum und Hütte), des Goldenen Schnitts, typischer Farbkomposition (Zeitgeist), Perspektive/Fluchtpunkt etc. in Verbindung mit höchstem gestalterischem Talent und einer bestechenden Gesamtposition. Beide Komponenten lassen diese Arbeit nicht nur kunsthistorisch sondern auch künstlerisch als absolut herausragend dastehen.
Bemerkenswert ist zudem, dass der Betrachter bereits fast geneigt sein dürfte, in den flächig angeordneten Farbfeldern einen frühen Vorgriff auf spätere (sehr selten, aber durchaus auch im Beuysschen Oevre- vorhandenen) Abstraktionen des Informell vermuten zu können. Als besonderes Schmankerl fügt sich eine Expertise des Meisters hinzu, in der er das Werk noch mit ein paar charmanten persönlichen Erinnerungshäppchen bspw. zu seiner Keilsignatur der frühen Vierziger Jahre garniert. (Sie entstand in Referenz auf seine Bildhauerklasse im Stil einer klassischen Bildhauermarke und der Bauhüttentradition). Diese allein weckt bei Beuys Sammlern maximale Begehrlichkeiten. „Frühwerk Joseph Beuys‘ im Kunstmarkt“ weiterlesen