Atelierbesuch bei Radomir in Gütersloh

Radomir und Spiegelberger im Ateliergespräch
Radomir und Spiegelberger im Ateliergespräch

Das über 800 Jahre alte ehemalige Zisterzienserkloster Residence Klosterpforte nennt der Künstler liebevoll spaßend ‚meine Abtei‘ – zu Recht. Die pittoreske Anlage im Münstlerland wirkt einem Privatmuseum Radomirs gleich. Sowohl im Sporthotel, das auf das Beherbergen von Bundesliga-Mannschaften spezialisiert zu sein scheint, wie vor allem auch in der historischen Klosterabtei, scheinen die alten Gemäuer auf die großformatigen Leinwände des ehemaligen Salvador-Dalí-Schülers abgestimmt zu sein. Andersherum ist es, wie der Künstler bestätigt. Das Triptychon des riesigen Treppenhauses ist eine Auftragsarbeit der Betreiberfamilie. Es passt. Aber nicht nur hier, sondern auch im Vatikanischen Museum oder dem Metropolitan in New York scheint es zu passen. Denn neben zahlreichen namhaften Privatsammlungen ist Radomir auch dort vertreten. Ein Umstand, der das Preisgefüge eher verständlich werden lässt. Denn schaut man bei seiner Hamburger Galeristen Anne Moerchen auf die Liste, liegen mittlere Leinwände bei 20-40 TEUR. Referenzen im zweiten Markt sucht man allerdings vergebens. Christies, Sothebys, Van Ham, Villa Griesebach, … nichts. Ein kleiner Trost sind dann aber die großformatigen überarbeiteten Graphiken. Diese starten bereits bei ca. 2000 EUR. Zum weiteren Erstaunen fügt der 1951 in Belgrad geborene Künstler zufrieden hinzu, dass er ohnehin am besten in die USA verkaufe und dort auch seine Preise höher lägen. Noch höher? In jedem Fall lohnt es hier einmal genauer hinzusehen, denn das äußerst heterogene Oeuvre Radomirs weist nicht nur graphische Leckerbissen, sondern auch spannungsgeladene Abstraktionen aus allen Schaffensphasen auf.

Geometrische Abstraktion aus 2011
Geometrische Abstraktion aus 2011
Rechts im Bild eine handüberarbeitete Graphik
Rechts im Bild eine handüberarbeitete Graphik
Kein Zweifel - Ein Maler!
Kein Zweifel – Ein Maler!

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