Ein runder Geburtstag. Für ein halbes Jahrhundert darf sich der Jubilar gratulieren lassen und sich somit älteste Kunstmesse der Welt nennen.Eine der meistfotografierten Arbeiten der Messe: Tobias Hantmann mit ‚Fesses‘. 20 Damen im besten Alter standen dem Künstler Modell für die Serie, die Bezug auf eine Velourarbeit ähnlichen Motivs nimmt.
Weniger sperrig: Eine Velours Arbeit Hantmanns aus 2014. Galerist Bernd Kugler aus Innsbruck ruft für diese beliebte Serie des Wahldüsseldorfers im Format 70 x 90 cm 5800 EUR auf.Mit dem größten Format der Messe konnte in diesem Jahr Katharina Grosse aufwarten.
Auch wenn die Preise im Vergleich zum Vorjahr abermals um gut 30-60% zugelegt haben, gilt der konstruktive Minimalist Knoebel noch immer als spannender Investment-Tipp. Eins kann man ihm sicherlich nie absprechen. Imi bringt Farbe in die Bude.
… Gelb in diesem Fall. Acryl auf Alu, 205 x 205 cm zu 159 TEUR.
Acryl auf Leinwand 180 x 160 cm für 21 TEUR .. und jeder Knoebel-Sammler schreit ‚kaufen‘. Jedoch handelt es sich nicht um eine aktuelle ‚Anima Mundi‘ Ausführung des Beuys Schülers, sondern um eine ebenso farbfrische Leinwand Georg Karl Pfahlers aus dem Jahr 1965. Jetzt nicht mehr kaufen? – Doch. Gerade.Mittelformatige unikatäre Knoebel hier bei 11 TEURRichtig Spaß machen diese farbgewaltigen Arbeiten natürlich erst als Pärchen oder im Tipple.Ebenfalls für einen raschen Eigentümerwechsel war dieses kleinformatige Unikat aus der Serie ‚An meine Grüne Seite‘ gut. Diese 9 x 12 cm messende Alu-Arbeit war für 5 TEUR schon eine Stunde nach Messeeröffnung bei Thomas Modern nicht mehr zu haben.
Christopher Lehmpfuhl auf 120 x 100 cm hier bei Galerie Ludorff für 14,5 TEURKompliment an Monika Michalko. Nicht nur für eine gelungene ganzheitliche Gestaltung der New Positions Fläche und stattlicher frischer Druckgraphik, sondern auch für einen Originalentwurf im Plakat.Neue Positionen sind das was Insider sehen wollen. Monika Michalko stach bei der Produzentengalerie in Hamburg hervor.Fast ein Ritual: Für Messemagnet Christian Awe wird bereits am Eröffnungstag umgehängt. Dieses besonders starke und große Querformat wechselte bei Ludorff für 16,5 TEUR den Besitzer‚Die Hand – Das brennende Haus‘ ist der Titel der ersten Ausführung einer der bedeutendsten Frühwerk-Arbeiten von Baselitz aus 1964/65 in Öl auf Leinwand im ursprünglichen Format von 135 x 99 cm. Der Remix aus 2006 mißt 142 x 175 und wartet bei Ropac für 380 TEUR darauf in eine prominente Sammlung zu wechseln.Nach dem Haus der Kunst in München sind bei Ropac erstmals wohnzimmerkompatible Größen dieses neueren Skulpturenblocks von Baselitz erhältlich. Diese Arbeit ist nach der Holzvorlage ein Abguß von 5 und liegt bei 750 TEUR.Eine Hommage an das Künstlerbuch. Die Arbeit Fold II von Anish Kapoor ist in einer Auflage von 20 Expl. als Radierung ausgeführt und kostet 74 TEURChristian Jankowsky ließ für diese konzeptionelle Photographie im Großformat über 2 Meter mit 5 Abzügen die polnische Gewichtheber-Nationalmannschaft arbeiten.Ein Abzug liegt zwischen 21 und 30 TEUR.Eine der vielen attraktiven Schnapper im Preiseinstieg in Halle 11.3 bei den Verlagen und Kunstvereinen. Dieses 50 x 70 cm messende serielle Aquarell des Altmeisters Franz Erhard Walther ist für lediglich 1500 EUR erhältlich. Titel ‚Zwei Zeiträume‘. Empfehlung: Schnell zuschlagen!Mehr als sechs Meter bespielt der sympathische Hermann de Vries mit diesen Erdaustreibungen. Für den Vertreter der Niederlande auf der letztjährigen Biennale ist der Preis von 185 TEUR für diese Installation sicherlich akzeptabel.‚Sex Sells‘ muss das Motto der Preisfindung bei diesem kleinen Dirty-Piece von Pop-Altmeister Tom Wesselmann gewesen sein. 90 TEUR für eine aquarellierte und somit unikatäre 15er Auflage ist sportlich.Der Markt gibt es her. 9,5 TEUR ruft der Kölner Galerist Klaus Beiden für dieses Nagelkissen Ueckers auf. Dem unikatären Multiple kann man zumindest zugute halten, dass es zu den gelungeneren Auflagenobjekten des Zero-Künstlers zählt.Frechheit siegt: Nur der kleinste Teil der ohnehin geringen Auflage dieser zwei Fluxusobjekte von Beuys wurde wie geplant zusammen aufgeführt und mit Tonband und Kopien-Ordner realisiert. Das spätere Zusammenführen der getrennten Zwillinge ‚Grüne Geige‘ und ‚Telephon E—S‘ ist somit eher als romantisierend, denn schändlich zu betrachten. Ebenso die Präsentationsform in einer Vitrine Marke Galeristen-Eigenbau. In die Rubrik Nepper, Schlepper, Fallensteller fällt in diesem Fall allerdings die Preisgestaltung mit 140 TEUR bei paralleler Auslassung dieser Schlüsselinformationen zum Bastelcharakter des Gesamtensembles.Um an dieses Wurfkreuz von Beuys heran zu kommen, muss man sich am Stand von Konzett stets durch eine kleine Traube von ehrfürchtigen Besuchern kämpfen. Kein Wunder. Vergleichbare Objekte sind im Markt nicht verfügbar und so ist auch der Rufpreis von 740 TEUR schwer zu kommentieren, da er sich keinem Vergleich stellen muss.Bei Beize Arbeiten aus den frühen Fünfzigern, wie dieser von 1952 gibt es kaum Auswahl am Markt. So muss sich auch dieses Frühwerk auf der Art Cologne mit keinem Vergleichsobjekt messen. Ob man bei der Anlage von 220 TEUR tatsächlich einen gefleckten braunen Schlüpfer haben möchte, sei mal dahin gestellt. Spaß beiseite: Das eine Elchkuh das Potential für noch andere Größenordnungen aufweist, stellte im Dezember Ketterer unter Beweis. Dennoch wirkt diese Taxe noch fast wie ein Vorgriff auf zwar sicherlich nicht mehr allzu ferne, aber doch künftige Preisentwicklungen des Schamanen.Weniger ist mehr? Ist doch quatsch. Mehr ist mehr. Partitur mit viel bunt und Federn. Wie schön. Fehlt eigentlich nur noch das Blattgold. Hier hat das Atelier Jorinde Voigt also mal wieder Vollgas gegeben. Dafür ist der fröhlich kolorierte Wonneproppen auch noch fünfstellig. Das wäre mit Edelmetall natürlich nicht zu machen. Die maximale Kompatibilität mit Eingangsfoyers von Großkanzleien ist dennoch exzellent gewährleistet.Fast wollte man eine aktuelle Abstraktion Daniel Richters dahinter vermuten. So ungewohnt und ruppig kommt dieses auf 26 cm messende Quadrat daher. Tatsächlich handelt es sich aber um ein frühes Werk aus 1996, dass durch die aktuelle stilistische Rückbesinnung des Ex-Hafenstraßenbestzers seine vermeintliche Rechtfertigung zur Kunstmarkttauglichkeit zieht.Er kann es einfach. Auch wenn viele bei Thorsten Brinkmann besonders für seine frühen Stilleben schwärmen, so muss man dieser aktuellen 2016er Arbeit doch alles zugestehen, was Brinckmann in diese keinesfalls humorfreien Photoumsetzungen seiner Ensembles reinzulegen im Stande ist. Bei Galerie Levy ist der 38 x 46 cm C-Print für 3570 EUR zu haben.Seine großformatigen Wandskulpturen aus Aluminium spielen mit Themenkomplexen, wie in diesem Fall der Emigration des späteren Nobelpreisträgers Samuel Beckett. Arbeiten dieser Güte Olaf Metzels gingen über die Hamburger Produzentengalerie bereits in namhafte Sammlungen und Museen. Der Preis für das ca. 180 x 160 cm messende Format liegt bei 45 TEURDa ist er: Der neue malerische Werkkomplex der Südkoreanerin SEO.Für diejenigen Sammler der ehemaligen Baselitz-Meisterschülerin, die wie bei Künstlern dieser Generation noch stets mit Hoffen und Bangen auf den nächsten Werkblock warten, ist aufatmen angesagt. Es ging wieder recht flott. Er ist völlig eigenständig und entbehrt keinesfalls seiner Berechtigung. Erfreulich. Wieder einmal.David Nolan aus New York lässt sich von dem kurzen Formtief Jonathan Meeses in Old Europe gar nicht erst irritieren. Sicherlich wird diese A4 Zeichnung des Franz Erhard Walther Schülers für 5900 EUR im Rheinland nicht verkäuflich sein, dennoch muss man dem Blatt zugestehen, dass der freundliche Ahrensburger mit dem grimmigen Look diese zweifelsohne in einer besonderen Muse-Stunde hervor gebracht hat. Ein gleichermaßen schönes und typisches Stück!Piene-Leinwand als Travel-Size. Anbieten konnte Galerie Thomas diese kleine Feuer-Gouache mit dem schönen Titel ‚Bird‘.Für dieses Mitnahme-Format des Zero-Meisters stand am Preview-Tag noch kein Preis fest. Die Interessenten hatten aber bereits mehrfach überzeichnet.Carl Andre Travel Size. Für diese vier bierdeckelgroßen Kupferplatten des Minimal-Art-Mega-Stars gibt es beim Preis von 54 TEUR großes InteresseZwar nicht von internationaler Beachtung begleitet, aber dennoch über die ehemalige Hausgalerie Horst Janssens St. Gertrude ein gut betreuter Nachlass, der positive Kontinuität im Markt verspricht. Folgerichtigerweise war diese reizvolle kleinformatige Arbeit (12,5 x 12,5 cm) Jürgen Brodwolfs aus 1978 für 1250 EUR bei Galerie Thomas dann auch bereits rasch verkauft.Für diese charakteristische Rakel-Graphik K. O. Götz‘ aus der Edition von Texte zur Kunst kann es bei 550 EUR im Mittelformat nur eine Empfehlung geben: Kaufen und raschelt möglich mit Mappenwerken und frühen Radierungen ergänzen. Wie schon am Beispiel Piene vor 24 Monaten zu beobachten war, zieht das graphische Werk zeitverzögert in den Preisen an und bietet in diesem Fall bei dem 103 jährigen Informell-Künstler noch tolle Chancen.