ART Basel Performance in the Fourteen Rooms

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Damien Hirst twin girls reading

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Damien Hirst Twin Girls drinking
Damien Hirst twin girls drinking

Ist doch total Nineties. Dennoch klasse! Auch wenn man einigen der Performances anmerkt, dass Sie etwas in die Jahre gekommen sind und eine neue Sprache dieses Genres hinter keiner der 14 verspiegelten Türen gefunden wurde, wirkt die Präsentation sehr erfrischend und die Stimmung ist gut. Trotzdem muss das eine oder andere Mal eine kleine Schlange, die in dem knappen Zeitkontingent der Messe mit einer Wartezeit bis zu einer halben Stunde zu Buche schlägt, hingenommen werden. Das Investment lohnt. Heiß begehrt hier natürlich die Performance 512 Hours von Altmeisterin Marina Abramovic. Nicht minder gut besucht ist aber auch der Raum gleich vorne zur Linken, in dem Roman Ondák seine Tauschbörse unterhält. ‚Swapping’ ist der Gegenstand seiner Moderation. Und er ist ein kritischer Moderator und Tauschhandel-Bewerter. Keinesfalls jeder aus dem Auditorium angebotene Gegenstand wird sogleich akzeptiert und auch einen Kleinsten-Bonus gibt es nicht. Der Aufkleber-Bogen einer circa dreijährigen Happening-Teilnehmerin mit glitzernden Lilly-Fee-Stickern scheint Ondák nicht würdig, gegen das Mexico-Reisetagebuch der 26-jährigen britischen Studentin Fay eingetauscht zu werden. Erst eine amerikanische Galeristin, die auf der Rückseite ihrer Visitenkarte für zwei VIP-Tickets der Art Basel Miami-Beach quer zeichnet, kommt zum Zuge, darf swappen und nach einem sicherlich anstrengenden Messetag die Urlaubserlebnisse der ihr unbekannten Britin als Nachtlektüre schmökern. Raum drei rechte Hand: Damien Hirst. Warum denn der? Kaum fallen (endlich und berechtigterweise) die Preise für „Hai in Aspik“, schon macht der Brite mit der ausgeprägten Vorliebe für gepunktetes in Performance. Naja, the show must go on. Und so schlecht sind die Zwillinge dann auch gar nicht, die vor –Überraschung– einem 9×9 Dots-Wandbild Ihre Synchronhandlungen lesen, trinken und stuhlkippeln vollziehen. Dann gibt es noch etwas Lautes, sprechende Galeristen, ein bisschen Schmerzen und natürlich mehr oder weniger explizite Nacktheit, teils sogar gespiegelt. Wohl bekommt’s!

Entspannung in Raum Vier links mal anders.
Entspannung in Raum Vier links mal anders.
Roman Ondák beim swapping
Roman Ondák beim Swapping

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