Full House in den Räumen der Spiegelberger Stiftung in Hamburg An der Alster 21. Verantwortlich dafür waren die Künstler Barbara Zenner und Fernando de Brito, die Ihre Artist-Book-Collaboration (ABC-Projekt) hier präsentierten. Es handelte sich um ein original Künstlerbuch. 60 Seiten wanderten über ein Jahr zwischen den beiden Ateliers hin und her. Es gab Durststrecken, Ermüdungen, Experimente und absolute Höhepunkte. Gestern Abend fasste dann das Hamburger Kunstpublikum und die Villa Grisebach Repräsentantin Stefanie Busold als investigative Moderatorin detektivisch nach:
Von wem sind die Pin-Up’s, wer verwendete das Glitzer-Pigment, wer entschied den grasgrünen Einband und war die Zusammenarbeit so harmonisch, dass ein nächstes gemeinsames Projekt denkbar ist? Die Besucher sind sich darüber einig, dass es künstlerisch wünschenswert wäre! Parallel entstand eine Edition von 12 unikatären Arbeiten von Zenner und de Brito. Fast könnte man bei dieser Werkreihe von einem Zusammentreffen der Chiffren oder Symbole, die als Synonyme für die Arbeit des jeweiligen Künstler stehen sprechen. Aber nicht ohne ein Augenzwinkern von beiden. Die von Jürgen Becker vertretene Barbara Zenner wählte die für ihre Arbeit charakteristische Stickerei und der in Hamburg von Carolyn Heinz und white trash contemporary repräsentierte de Brito inszenierte seine stilprägenden Kreuz-Schraffur-Muster in Form des Herrentaschentuchs. Die Arbeiten sind jeweils signiert und datiert. Zudem weisen sie teils weitere dokumentarische Spuren auf, die an einen Kiez-Bummel oder einen Ausflug in einer Damen-Handtasche erinnern könnten. Gerahmt kosten die Werke in drei Formaten zwischen 250 und 350 EUR und sind direkt über die Künstler zu beziehen.