Keine Überraschung, aber dennoch etwas tollkühn von Anthony Meier Fine Arts aus San Francisco. Der Aufrufpreis 6,400,000.00 USD für diese -zugegebenermaßen extrem schöne- Papierarbeit(!) von Gerhard Richter im Format 128 x 119 cm klingt eher nach einem Abwehrpreis. Auch die vergleichsweise moderate Vorstellung der Galerie von lediglich einer guten halben Million für eine Papierarbeit Cy Twomblys konnte diesen Eindruck nicht wett machen. Zumal diese leider nicht besonders stark war, was bei dem US-Italiener ja tatsächlich eine Ausnahme darstellt. Nebenan gab es bei Galerie Thomas mit 3 Mio EUR für eine großformatige wundervolle graue Leinwandarbeit Richters dagegen ein außerordentlich attraktives Angebot für diejenigen, die noch an der Weltspitze zeitgenössischer Malerei investieren wollen. Kein Wunder, dass hier die ernsthaften Interessenten dichter gedrängt standen, zumal aus der gleichen Serie von Hans-Ulrich Obrist in der Fundation Beyeler gerade ein gesamter Raum kuratiert wurde und somit die Bedeutung dieser immer wieder in Richters Werk auftretenden Arbeiten nochmals besonders hervorgehoben wird. Ein weiterer Kontrapunkt zum Nachbarn wurde von den Münchnern mit einer Leinwand von Twombly gesetzt. In diesem Mittelformat steckte alles drin was den 2011 in Rom verstorbenen abstrakten Expressionisten ausmacht. Auch hier sprach man am Preview-Tag bereits von ‚ernsthaften Interessenten‘.
