Bei Daniel Templon aus Brüssel zeigt Norbert Bisky auf 65 x 50 cm eine neue Handschrift von Arbeiten in Öl auf Papier. Der Kurs von 9.000 EUR macht deutlich, dass die letzten Ausschläge des Kunstmarktes ihm nicht zum Vorteil gereicht waren. Dennoch wirken die Arbeiten des Berliners wieder etwas marktkompatibler als zuletzt seine Shizo-Sperma-Facial-Orgien mit den expressiv-depressiven Schwarzanteilen. Tatsächlich waren auch erste Arbeiten der Serie verkauft. Mit einem wundervollen Diptychon von Lawrence Weiner als Papiercollage mit Buntstiften und Tinte im klassischen Stil ging es dann bei der Lisson Gallery weiter. Hoffentlich sind sie zusammen geblieben. Die jeweils 30’ USD wären hier sicherlich eine gute Anlage und ästhetisch könnte man die beiden Arbeiten als unzertrennlich bezeichnen. Nicht nachvollziehbar ist dann allerdings die Preisgestaltung von Bernier&Eliades, die beim Format 100 x 80 cm für Jonathan Meese 19’ EUR, für ein bestenfalls halb so großes Werk dann allerdings 12’ EUR aufrufen. Vielleicht sollte hier Qualität und nicht der Faktor die Bewertungsgrundlage der griechischen Galeristen sein. Die Unterschiede beim expressiven Ahrensburger sind gewohnt groß und die Kleinformate wirken auf den ersten Blick etwas besser verträglich. Kein Vergleich jedoch mit der starken Arbeit, die jüngst bei Lempertz lief. Nochmals spannend wird es dann bei Franz Erhard Walther. Hier sind die Preise weiter massiv im Anstieg begriffen. Frühe A4-Formate werden bei unterschiedlichen Galerien durchweg mit 8.500 EUR bewertet und die Verkäufe laufen der Bepunktung nach zu schließen sehr gut. Kein Wunder, denn die Qualität der noch im Markt befindlichen Werke ist trotz des stark ansteigenden Interesses nach wie vor sehr hoch. Für die kaum deutlich größeren Wortbilder aus den späten 50er Jahren, wie bspw. „Cello“ traut man sich sogar 60’ EUR aufzurufen. Überraschen kann dann noch Marcel van Eden, der sich erstmals auf das für ihn sehr große Format von 100 x 140 cm traut und bei Van Orsouw mit 16.200 CHF für die Papierarbeit im gewohnten Graphit-Kontrast für gute Verkäufe sorgt. Gefühlt eine Galerie zuviel bot marktfrische, weil aktuelle, Arbeiten von Jorinde Voigt an. Diese kamen mit ihrem neuen Hang zum Gold extrem gefällig daher. Sehr schön hingegen stieß eine Serie mit kleineren ca. A3-Formaten heraus, die einen neuen organischen Stil verfolgt, der an Muskelfaser-Strukturen erinnert und folgerichtig in der Entwicklung erscheint. Der Einstieg lag hier bei 4.500 EUR. Einen kleinen feinen Baselitz auf Papier gab es dann auch bereits ab 26’ EUR. Das hatte ein früher Vogel allerdings ebenso gesehen. Leider verkauft. Abschließend dann noch ein Klassiker bei Klosterfelde Berlin, der das sehr poetische Multiple „Etwas auf die hohe Kante legen und immer flüssig sein“ von Daniel Spoerri für recht hohe 4.800 EUR anbot. Deutlich attraktiver schien hier die 30er-Auflage der ebenfalls mit steigender Nachfrage belegten Hanne Darboven, bestehend aus 14 signierten A4-Siebdrucken und einer Postkarte mit dem Titel „Weltansichten2 und dem Galeriepreis von 12,5 TEUR.