ZERO im Gropius Bau Berlin: Klassentreffen einer Kunstbewegung

Heinz Mack mit Zero-Girls vor seinem Stelen-Ensemble
Heinz Mack mit Zero-Girls vor seinem Stelen-Ensemble

‚Zero ist die Stille. Zero ist der Anfang‘ so begann das 1963 verfasste Manifest der Zero Künstler, die dennoch keine Künstlergruppe sondern eine internationale Haltung zur Kunst sein wollte. Sie wurde die bedeutendste Avantgarde-Bewegung der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Ursprung der Bewegung liegt in Düsseldorf und das Zentrum definieren 1958 Otto Piene und Heinz Mack. Kurze Zeit später stößt Günther Uecker dazu. Zum weiteren Kreis sind Bernard Aubertin, Pol Bury, Piero Dorazio, Lucio Fontana, Gotthard Graubner, Yves Klein, Walter Leblanc, Piero Manzoni, Christian Megert, Almir Mavignier, Henk Peeters, Yayoi Kusama, Jan J. Schoonhoven, Nandu Vigo und Herman de Vries zu rechnen. Viele von Ihnen waren teils bereits hoch betagt, aber dennoch in bester Laune heute Abend dabei. Ebenso die gesamte Sammler-, Galeristen, und Kunsthistoriker-Prominenz sowie zahlreiche künstlerische Erben. Ein junger erfolgreicher Berliner Gegenwartskünstler, den ich ebenfalls in der illustren Gästeschar antraf und den ich nach seiner Verbindung zur Gruppe fragte, antwortete knapp und mit verschmitztem Lächeln: ‚Sie sind wichtig für das was wir heute machen und außerdem möchte ich einmal sehen, wie es sich später anfühlt, wenn es bei mir weiter so gut läuft wie bisher‘. Einer der internationalen Stars der Bewegung äußerte sich eher melancholisch: ‚Wir haben zu lange darauf warten müssen. Schön, dass ich das noch erleben darf, nur schade, dass ich es nicht mehr lange genug genießen kann. Die Anerkennung kommt sehr spät.‘ Nach der ersten Station im Guggenheim in New York und einer Fortführung im Stedelijk Museum gab es heute für Freunde der Zero-Foundation und Leihgeber eine Preview für die Berliner Station im Gropius Bau.

Künstlerfreundschaft durch die Jahrzehnte.
Künstlerfreundschaft durch die Jahrzehnte.
Herman de Vries der aktuell in der Galerie Geiger in Konstanz zu sehen ist, wird in diesem Jahr den niederländischen Pavillon auf der Biennale in Venedig bespielen.
Herman de Vries der aktuell in der Galerie Geiger in Konstanz zu sehen ist, wird in diesem Jahr den niederländischen Pavillon auf der Biennale in Venedig bespielen.
Zero Lichtraum 'Hommage á Fontana' 1964 von Uecker, Piene & Mack
Zero Lichtraum ‚Hommage á Fontana‘ 1964 von Uecker, Piene & Mack
Otto Piene - Venus von Willendorf, 1963 - Öl & Ruß auf Leinwand, 150 x 200 cm, Stedelijk Museum Amsterdam
Otto Piene – Venus von Willendorf, 1963 – Öl & Ruß auf Leinwand, 150 x 200 cm, Stedelijk Museum Amsterdam
Henk Peeters Rekonstruktion der Arbeit 'Akwarel' von 1966
Henk Peeters Rekonstruktion der Arbeit ‚Akwarel‘ von 1966
Günther Ueckers Lichtglobus von 1961
Günther Ueckers Lichtglobus von 1961
Jef Verheyen & Lucio Fontana 'Le Jour' von 1962
Jef Verheyen & Lucio Fontana ‚Le Jour‘ von 1962
Christian Megert vor seiner Arbeit Lichtschleuse von 1962
Christian Megert vor seiner Arbeit Lichtschleuse von 1962
Teuer, teuer, teuer, toll - Lucio Fontana 'Concetto spaziale, Attese' von 1959, 91 x 121 cm
Teuer, teuer, teuer, toll – Lucio Fontana ‚Concetto spaziale, Attese‘ von 1959, 91 x 121 cm
Yves Klein - eine ganze Wand fast ohne Blau!
Yves Klein – eine ganze Wand ohne Blau!
Aktuellen Nando Vigo Arbeiten aus der parallelen Ausstellung der Galerie Diehl aus 2015 liegen um je 40 TEUR
Diese aktuellen Nando Vigo Arbeiten aus der parallelen Ausstellung der Galerie Diehl aus 2015 liegen um je 40 TEUR

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