Der internationale Trubel durch die Ehrung zum ‚Besten Künstler‘ der 57. Biennale mit dem Goldenen Löwen ist noch nicht abgeklungen und schon geht es für Franz Erhard Walther mit einer der wichtigsten deutschen Ehrungen, dem Aachener Kunstpreis weiter. ‚Es ist fast ein bisschen viel‘ gibt der 77-jährige am Rande der Veranstaltung zu Protokoll, um auch gleich mit einem freudigen Lachen erkennen zu geben, dass ihn die immer weiter ansteigende Beachtung und Würdigung für sein komplexes Werk über die Maßen erfreut. Zudem merkt man ihm an, dass es seinen Schaffensdrang noch mehr anspornt und er sich bereits wieder auf das in den Weinbergen von Fulda idyllisch gelegene Atelier freut. Bemerkenswert ist die maximale Unaufgeregtheit, mit der er kurz vor der Verleihung den Gästen nahezu intuitiv eine Werkvorführung bietet. Mit spielerischer Leichtigkeit gelingt es ihm seine zentralen Fragen von ‚Sockel und Werk – Lager- und Werkform‘ plastisch begreifbar zu machen. Eine Wandformation bliebe ohne den Benutzer Fragment, würde aber gleichzeitig durch die Nutzung durch den Perspektivwechsel des Betrachters abermals zum Fragment, da sie durch ihn somit nicht mehr ganzheitlich erfahrbar sei. Belohnt werden würde er jedoch mit der Werkerfahrung. Richtig oder falsch? Sicherlich eine Frage, die jeder selbst am einfachsten durch das Erleben seiner Wandformationen oder auch Schreitstücke beantworten kann. ZKM Direktor Professor Peter Weibel scheute in seiner Laudatio dann auch nicht davor zurück Walther in einem Atemzug mit Brancusi und Duchamp zu den großen Revolutionären der zeitgenössischen Skulptur zu erheben. So ist es also ratsam keine Gelegenheit auszulassen, den Meister persönlich bei einer Aktivierung zu erleben. Das Werk Walthers ist nicht nur direkt erfahrbar, sondern jede Praxis sticht hier die Theorie. Chancen dazu gibt es derzeit genug, da zahlreiche große Häuser ihre häufig sehr frühen Ankäufe aktuell aus den Magazinen holen und stolz in die ersten Reihen rücken. Eine entsprechende Würdigung des Marktes erfolgt bereits in der aktuellen Auktionsrunde, auch wenn die Preise hier noch immer sehr moderat sind. Ein Einstieg ist auch im einstelligen Tausender Segment noch bei Werkzeichnungen sowie den häufig herausragenden Multiples möglich. Derzeit sind kontinuierlich Ausstellungen auf Tour und für dieses und das kommende Jahr scheint hier auch vorerst kein Ende in Sicht. Klare Indikatoren, dass auch der Markt nur eine Richtung kennen wird – nach oben. Also: Ehre wem Ehre gebührt und abermals Glückwunsch an den großen Franz Erhard Walther. „Weltstar Franz Erhard Walther“ weiterlesen
Lüpertz Bronze HŌRA zum ZEIT Jubiläum
»HŌRA«, 2016
Maße: 49 x 25 x 16,5 cm
Bronzeguss, handbemalt
in der Plinthe monogrammiert und nummeriert
Auflage: 45 Exemplare, zzgl. e.a.
News from Vancouver: Gabriel Dubois
Hamburger Griffelkunst glänzt mit Balkenhol
Die Hamburger Griffelkunst-Vereinigung schafft es immer wieder den großen deutschen Bildhauer Stephan Balkenhol für neue Arbeiten zu gewinnen. Dieses Mal ist Geschäftsführer Dr. Dirk Dobke und seinem Team sogar ein besonderer Coup gelungen. Die Griffelkunst präsentiert zusammen mit der neuen Arbeit des Künstlers das Werkverzeichnis der Graphiken und Multiples. Mitglieder die sich in der aktuellen ‚Wahl‘ dafür entscheiden, dürfen dies dann ab Herbst in den Händen halten. Ein Blick in die parallele Ausstellung des Bildhauers und Zeichners zeigt eindrucksvoll auf, wie intensiv und vor allem produktiv die Zusammenarbeit der letzten Jahrzehnte war. Insgesamt sind bereits drei Graphiken-Mappen, drei Skulpturen sowie zahlreiche Einzelblätter entstanden.