Pablo Picasso, Roy Lichtenstein, Max Ernst, Louise Bourgeois, Robert Rauschenberg, Man Ray oder Günther Uecker. Man könnte die Reihe sehr einfach weiter fortsetzen, als man es beim ersten Gedanken an Künstlerschmuck vielleicht vermuten würde. Nahezu alle großen Namen haben sich einmal damit befasst. (siehe http://mondo-blogo.blogspot.de/2013/05/kunstlerschmuck-aka-artists-jewelry.html) Nun reiht sich auf Jonathan Meese in diese Folge großer Namen ein. Nicht jeder ist jedoch zum Schmuckdesigner berufen, nicht einmal jeder große Künstler. Trotz der noch fortwährenden positiven Aufladung durch den Mondparsifal bei den Berliner Festspielen, will mich die Begeisterung für dieses Meese-Projekt einfach nicht überkommen. Durch die Kunstmarkt-Brille ließe sich dennoch schonmal sagen: Die kleine 13er Auflage stimmt und die Aufnahme ins Werkverzeichnis ist positiv verbrieft. Auch der Preis von 1200 EUR pro Stück ist moderat. Aber ganz ehrlich: Bei dem Aufwand, wäre Platin zu Sterling Silber doch die adäquatere Materialwahl gewesen. Die 2 Objekte befassen sich inhaltlich mit einem Thema, dass uns natürlich alle umtreibt, nämlich der Verknüpfungen aus Wagners ‚Ring‘ und Jason Dark’s ‚Geisterjäger John Sinclair‘. Vielleicht irritiert auch einfach nur, dass den Werbe-Flyer, der freundlich grimmig dreinschauende Jonathan Meese mit Kette und Ring ziert und der Betrachter zuerst denkt: Stimmt alles, Meese halt – nur das Geschmeide stört. Wir kennen das ja aus der West Werbung, wo bei dem freundlichen attraktiven Flirt-Paar einfach die Kippen im Weg sind. Vielleicht versöhnen die Originale. Ich bin gespannt!
Eigentlich geht es um Ernst.
Viel Kunstmarkt durch die französische Brille bietet das Auktionshaus Millon. Hier läuft gefühlt keine Auktion ohne Arman oder Cesar. Saura und Combas zählen ebenso zu den Favoriten wie Micheaux. Irgendwo muss es ja bleiben .. Wegschauen sollte man dennoch nicht immer sogleich wenn der Katalog eintrifft. So findet sich doch beispielsweise in der Multiple-Auktion am 03. Juno eine bezaubernd humorvolle Schildkröten-Skulptur von Max Ernst in stattlicher Größe von ca. 32 x 20 x 25 cm in Mamor, signiert und nummeriert aus 1967/1976 in einer 150er Auflage zu einem Schätzpreis von lediglich 3-4 TEUR. Wunderbar. Ein schönes Stück. Im Cover rühmen sich die Pariser ausgerechnet mit dem Crying Girl von Roy Lichtenstein. Zusammen mit dem Shipboard Girl zählt diese zu den meistgefälschten Lichtenstein Graphiken. Zweifelsohne im Original ein besonders schönes Stück aus 1963, allerdings ohne Nummerierung. Der merkwürdige Zwischenpreis von 18-25 TEUR für diese Arbeit, die sonst in der Regel zwischen 40 und 50 TEUR geahandelt wird, wirkt dabei nicht gerade zusätzlich vertrauensbildend.
Blick hinter die Kulissen
Viele öffentliche Museen bieten auf Nachfrage immer wieder die Chance, einen Blick hinter die Kulissen, nämlich in die Magazine zu erhaschen. Zumeist gibt es beeindruckendes zu entdecken, sowohl qualitativ, als auch quantitativ. Ein wunderbares Beispiel ist das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg, dass unter anderem die größte internationale Sammlung zur Plakatkunst beherbergt. So sind hier zum Beispiel die Künstlerplakate von Keith Haring, Andy Warhol, Roy Lichtenstein oder auch Joseph Beuys komplett vorhanden. Einhergehende Ausstellungen nach entsprechenden Schenkungen dieser Werkblöcke durch einen dem Haus eng verbundenen Hamburger Sammlers wurden jeweils von einem Katalog begleitet, der für Plakatsammler Werkverzeichnis-Charakter hat. Aber auch eine spektakuläre Sammlung von Jugendstil oder Bauhaus Plakaten können bewundert werden. Ein besonderes Highlight ist der Originalentwurf Henri Toulouse Lautrecs für das Moulin Rouge. Wie der Leiter der graphischen Sammlung Dr. Jürgen Döring verrät handelt es sich dabei um eines von wohl nur drei erhaltenen Exemplaren dieses berühmten Plakatentwurfs.
Auktionshaus Lehr startet mit heterogenem Angebot den Reigen der Frühjahrs-Auktionen
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