Das gute Kunst nicht zwingend teuer sein muss, stellt Edition Staeck aus Heidelberg seit Jahrzehnten unter Beweis. Deshalb vergisst der eine oder andere vielleicht gelegentlich einmal genau hinzuschauen. Dennoch lohnt die Suche insbesondere natürlich bei BEUYS. Exemplarisch sei hiermit das wunderbare ‚Plakat‘ Löwe genannt. Es kommt ohne Schrift aus und ist gestempelt (Hauptstrom) und natürlich signiert. Eine großartige Arbeit, die auf starkem Bütten umgesetzt Graphik-Charakter hat. Der zu Recht in im aktuellen Film von Andres Veiel über den Schamanen in den Fokus gerückte Humor kommt bei dem Werk nicht zu kurz. Ebenso hilft das Beuys-Zitat ‚Der Mensch spürt das die Tiere und Pflanzen seine Verwandten sind‘ mit einem Augenzwinkern beim dechiffrieren, dieser ja auch keinesfalls ausschließlich zum schmunzeln anregenden Arbeit. Auf 70 x 100 cm ist der Preis von 500 EUR außerordentlich günstig und es macht nicht nur Freude sondern ist sicherlich auch eine gute Kunstanlage in eines der wahrscheinlich letzten Blätter hiervon zu investieren.
Messerundgang Art Cologne. Das fiel auf.
Auch wenn die Preise im Vergleich zum Vorjahr abermals um gut 30-60% zugelegt haben, gilt der konstruktive Minimalist Knoebel noch immer als spannender Investment-Tipp. Eins kann man ihm sicherlich nie absprechen. Imi bringt Farbe in die Bude.
Sammlungswürdige Multiples von Lawrence Weiner
‚Lawrence Weiner gilt als der Konzeptkünstler schlechthin. Seine radikalen Ideen über Kunst gehören bis heute zu den heiligen Schriften seiner Zunft‘, titelte der Spiegel anlässlich seiner großen Retrospektive 2008 im Düsseldorfer K21. Dennoch wird die Nummer 17 der Weltrangliste (Kunstkompass 2015) weiterhin außerordentlich günstig bewertet. Zudem sind seine meist sehr charmanten Graphiken und Multiples für deren Übersetzung seine Werke prädestiniert sind, häufig besonders preiswert zu erstehen. Wenig nachvollziehbarer Weise sind diese auch trotz zumeist moderater Auflagenzahlen noch Jahre später erhältlich. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Edition ‚Unter den Linden—Under Lime Trees, 1994′ des Züricher Parkett Verlags. Es handelt sich um eine im aufwendig umgesetzte Editionsverpackung mit Bildmotiv sowie Stempel und Stempelkissen in charakteristische Weiner Typo. Die Arbeit wird mit einem roten Stempelkissen geliefert und misst ca. 19 x 10 x 8 cm, ist signiert und nummeriert in einer Auflage von 80 + XXV Exemplaren. Der Preis beträgt moderate 1200 EUR.
An der Quelle ist das Wasser am klarsten!
ART Basel Eins: Unter Fünfzigtausend
Bei Daniel Templon aus Brüssel zeigt Norbert Bisky auf 65 x 50 cm eine neue Handschrift von Arbeiten in Öl auf Papier. Der Kurs von 9.000 EUR macht deutlich, dass die letzten Ausschläge des Kunstmarktes ihm nicht zum Vorteil gereicht waren. Dennoch wirken die Arbeiten des Berliners wieder etwas marktkompatibler als zuletzt seine Shizo-Sperma-Facial-Orgien mit den expressiv-depressiven Schwarzanteilen. Tatsächlich waren auch erste Arbeiten der Serie verkauft. Mit einem wundervollen Diptychon von Lawrence Weiner als Papiercollage mit Buntstiften und Tinte im klassischen Stil ging es dann bei der Lisson Gallery weiter. Hoffentlich sind sie zusammen geblieben. Die jeweils 30’ USD wären hier sicherlich eine gute Anlage und ästhetisch könnte man die beiden Arbeiten als unzertrennlich bezeichnen. „ART Basel Eins: Unter Fünfzigtausend“ weiterlesen