Halte Abstand – bleib gesund. Schön sind sie, seine seltenen farbenprächtigen Siebdrucke mit kleinen crawling babies zur Signatur. … – .. wenn sie authentisch sind. Bei diesem römischen Auktionshaus stimmt leider gar nichts. Nicht einmal das Verständnis für die gestalterische Präzision Harings. Warum hätte er mit seinem sicheren Strich eine Gefälligkeitssignatur mitten im Bild platzieren sollen? Vom fehlenden sicheren Strich ganz zu schweigen. Das ‚K‘ setzt sich bei ihm aus zwei und nicht aus drei Strichen zusammen und auch der Rest der Signatur weist signifikante Fehler auf . Schlimm das der Kunstmittler hier sogar noch auf unterschiedliche Referenzen verweist, die zwar für das Blatt, aber aber keinesfalls für die ‚Künstlerzeichnungen‘ zutreffen. Angelegt sind sie schon deshalb mindestens irritierend, da ein Verweis auf die ehemalige Estate Chefin Julia Gruen für ein Plakat nicht nur unnötig sondern sogar albern wäre. Wer es böse interpretieren wollte würde einem Betrugsversuch wittern, schon aufgrund der hohen Taxe. Sicherlich meint dieses italienische Auktionshaus es jedoch anders.
HARING Internationale Preisgefälle
Was bei Phillips mit 128 bis 192 TUSD getaxt ist, bietet Est-Ouest mit 78 bis 120 TUSD an. Gut ein Drittel weniger bei zwei Arbeiten nahezu gleicher Größe in schöner Studio-Qualität. Für einen Schmunzler gut derweilen: Barking Dog (mit CoA!) auf trendigem Wildleder-Blouson.
Art Cologne – Impressionen 2017
Es hat Spaß gemacht über diese Art Cologne zu laufen. Die Qualität stimmte, die Stimmung bei Galeristen und Besuchern war positiv und überdurchschnittlich viele Künstler haben zur Preview Flagge gezeigt. Hinzu kam der Coup von Direktor Daniel Hug erstmals die internationalen Spitzengalerien Gagosian, Templon und White Cube präsentieren zu können. Insgesamt zeigten 200 international renommierte Galerien aus 28 Ländern Arbeiten von rund 2.000 Künstlern.
Im zeitgenössischen Bereich sind insbesondere Hauser & Wirth (Zürich, London, New York, Los Angeles), David Zwirner (New York, London), Sprüth Magers (Berlin, London, Los Angeles), Thaddaeus Ropac (Salzburg, Paris) oder Hans Mayer (Düsseldorf) zu nennen.
Ein hervorragendes Programm im Bereich der klassischen Moderne und Nachkriegskunst bieten neben langjährigen Ausstellern wie Galerie Thomas (München), Axel Vervoordt (Antwerpen, Hongkong), von Vertes (Zürich) und Ben Brown Fine Arts (Hongkong, London) oder Thole Rotermund (Hamburg).
ART Basel Preview Impressionen
Kunstmesse der Superlative: Tefaf Maastricht
Was machte es für einen Sinn im Kontext der Tefaf über die Anzahl der feil gebotenen Leinwandarbeiten von Rubens, Picasso, Matisse, Chagall, Kirchner, Miró oder Richter nachzusinnen? Ebensogut könnte man alle im zweistelligen Millionensegment getaxten Exponate zusammenrechnen um festzustellen, das dies die jährliche Bilanzsumme des einen oder anderen Dax-Unternehmens überflügelte. Allein über die Qualität sagt es wenig aus. So waren beispielsweise mehrere Leinwandarbeiten von Renoir zu sehen, ohne das eine von ihnen jedoch ernsthaft über den Studiencharakter hinaus reichte.
Bemerkenswert an der Maastrichter Messe ist, die Spannbreite, der für Ihre altmeisterlichen Kunstwerke und Antiquitäten bekannten Show. Es geht bei den Ägyptern mit einigen farbfrohen Mumien los. Die Auswahl an hellenistischen Vasen, Krügen, Gefäßen und Gebrauchsgegenständen aus dem sechsten und fünften Jahrhundert vor Christi kann dann bereits als gut sortiert bezeichnet werden. Die Preise für kleinere Exponate, wie eine Vase von circa 10 cm Höhe starten bereits bei 6-8 TEUR und gehen dann bei namhaften Meistern der jeweiligen Epoche in den kleineren fünfstelligen Bereich. Dicht gefolgt werden diese Werke von römischen Marmorskulpturen, Torsi, Köpfen, Waffen oder Rüstungen. Mittelalterliche Sakralkunst ist dann ebenfalls weit verbreitet, die florentinische und venezianische Renaissance hingegen kann lediglich mit dem Umfeld der ganz großen Namen und deren Schulen aufwarten.
Dafür wurde neben zahlreichen Rubens Graphiken auch ein kleinformatiges Ölgemälde des flämischen Barockmalers gehandelt. Gemäß Flurfunk für 6,25 Millionen Euro. Interessant hierbei: Die vorher getätigte Zuschreibung zum Umfeld des Werkes konnte in den Händen des letzten Besitzers in eine verbindlich der Hand des Meisters entstammende Versicherung gewandelt werden. Dies erlaubte eine gut 500%ige Marge. Der vorangegangene Besitzerwechsel erfolgte noch um eine Million Euro.