Lehmpfuhl: work in progress

FullSizeRender-2Dabei sein wenn Kunst entsteht: Bei Christopher Lehmpfuhl ist das auch ohne Atelierbesuch möglich. Zwar bleibt der Berliner Plein-Air-Maler an der Alster längst nicht mehr unerkannt, aber trotz zahlreicher Zaungäste, lässt er sich nicht davon abhalten, für seine im Herbst in der Fabrik der Künste stattfindende Solo-Show die frühlingshafte Abendstimmung über der Silhouette von Marien-Dom, über Elbphilharmonie bis hin zum Fernsehturm einzufangen. Beschwingt und mit einer Mischung aus Frühblühern und Ölfarbe in der Nase ziehe ich weiter und danke dem Künstler für diese wunderbaren Impressionen auf die schönste Stadt von ihrer besten Seite.IMG_1191 IMG_1250 „Lehmpfuhl: work in progress“ weiterlesen

Kunstmesse der Superlative: Tefaf Maastricht

Synonym für die Tefaf: Altere und jüngere Meister höchster Qualität in maximaler Dichte.
Synonym für die Tefaf: Altere und jüngere Meister höchster Qualität in maximaler Dichte.

Was machte es für einen Sinn im Kontext der Tefaf über die Anzahl der feil gebotenen Leinwandarbeiten von Rubens, Picasso, Matisse, Chagall, Kirchner, Miró oder Richter nachzusinnen? Ebensogut könnte man alle im zweistelligen Millionensegment getaxten Exponate zusammenrechnen um festzustellen, das dies die jährliche Bilanzsumme des einen oder anderen Dax-Unternehmens überflügelte. Allein über die Qualität sagt es wenig aus. So waren beispielsweise mehrere Leinwandarbeiten von Renoir zu sehen, ohne das eine von ihnen jedoch ernsthaft über den Studiencharakter hinaus reichte.

Picasso & Matisse von 1901 und 1903 bei der Hammers Gallery aus New York
Picasso & Matisse von 1901 und 1903 bei der Hammers Gallery aus New York

Bemerkenswert an der Maastrichter Messe ist, die Spannbreite, der für Ihre altmeisterlichen Kunstwerke und Antiquitäten bekannten Show. Es geht bei den Ägyptern mit einigen farbfrohen Mumien los. Die Auswahl an hellenistischen Vasen, Krügen, Gefäßen und Gebrauchsgegenständen aus dem sechsten und fünften Jahrhundert vor Christi kann dann bereits als gut sortiert bezeichnet werden. Die Preise für kleinere Exponate, wie eine Vase von circa 10 cm Höhe starten bereits bei 6-8 TEUR und gehen dann bei namhaften Meistern der jeweiligen Epoche in den kleineren fünfstelligen Bereich. Dicht gefolgt werden diese Werke von römischen Marmorskulpturen, Torsi, Köpfen, Waffen oder Rüstungen. Mittelalterliche Sakralkunst ist dann ebenfalls weit verbreitet, die florentinische und venezianische Renaissance hingegen kann lediglich mit dem Umfeld der ganz großen Namen und deren Schulen aufwarten.

Vielleicht die repräsentativste von schätzungsweise 60 bis 70 angebotenen Chagall Arbeiten. Hier: Öl auf Leinwand von 1977 circa 120 x 80 cm bei Zakaim Fine Art für 4,75 Millionen USD
Vielleicht die repräsentativste von schätzungsweise 30 bis 40 angebotenen Chagall Arbeiten. Hier: Öl auf Leinwand von 1977 circa 120 x 80 cm bei Zakaim Fine Art für 4,75 Millionen USD

Dafür wurde neben zahlreichen Rubens Graphiken auch ein kleinformatiges Ölgemälde des flämischen Barockmalers gehandelt. Gemäß Flurfunk für 6,25 Millionen Euro. Interessant hierbei: Die vorher getätigte Zuschreibung zum Umfeld des Werkes konnte in den Händen des letzten Besitzers in eine verbindlich der Hand des Meisters entstammende Versicherung gewandelt werden. Dies erlaubte eine gut 500%ige Marge. Der vorangegangene Besitzerwechsel erfolgte noch um eine Million Euro.

Rubens mit rotem Punkt. Verkauft für 6,25 Millionen Euro (unbestätigt)
Rubens mit rotem Punkt. Verkauft für 6,25 Millionen Euro (unbestätigt)

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