Leckerbissen für Mack-Fans kommt zum Aufruf

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Das kleinere Düsseldorfer Auktionshaus Karbstein bringt zwei Monate vor Heilig Abend zwei wunderbare zentrale Arbeiten aus der ZERO-Zeit von deren Mitbegründer Heinz Mack (*1931 Lollar) zum Aufruf. Trotz der marktgerechten Schätzpreise dürften beide Werke eine gute, vor allem aber immer seltener werdende Gelegenheit für Sammler bieten, die in diesem Segment noch Lücken aufzuweisen haben. Insbesondere die große Rasterzeichnung findet in ihren Grauabstufungen mit Ihrer lichten Mitte einen fast manifesthaften vor allem aber wesentlich stärkeren Ausdruck des Zeitgeistes dieser Bewegung, als es seine häufig schrillen Farbexesse vergleichbarer Werke in grün, blau, gelb oder gar pink vermögen. Der ambitionierte Sammler sollte sich also insbesondere bei diesem Leckerbissen gut für ein Bietgefecht rüsten.
Große Rasterzeichnung Kreide auf Ingrespapier, Unikat; H 107 cm, B 78 cm; u. m. signiert und datiert "Mack 61", Schätzpreis: 20.000/25.000 Euro
Große Rasterzeichnung, Kreide auf Ingrespapier, Unikat; H 107 cm, B 78 cm; u. m. signiert und datiert „Mack 61“, Schätzpreis: 20.000/25.000 Euro

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Über 1/4 Milliarde Euro für Zeitgenossen

Das Feuerbild „Peinture de feu couleur sans titre, von Yves Kleins  (FC 27)“ aus 1962 brachte 5,2 Millionen Pfund (Taxe um fünf Millionen). - Foto Christie's
Das Feuerbild „Peinture de feu couleur sans titre, von Yves Kleins (FC 27)“ aus 1962 brachte 5,2 Millionen Pfund (Taxe um fünf Millionen). – Foto Christies

27 Lose blieben bei den drei Häusern Sotheby’s, Christies und Phillips vor vollen Auktionssälen in London unverkauft. 157 wurden verkauft und erlösten einen Gesamtumsatz von 249 Millionen Pfund oder 346 Millionen Euro. Der Durchschnittserlös liegt somit deutlich über 2 Millionen Euro pro Los. Das kleinste der drei Häuser Phillips erzielte bei ihrer Auftaktauktion in den neuen Räumen in der Adresslage Berkeley Square sogleich mit 3 Millionen Pfund für die Arbeit Circle of Animals von Ai Wei Wei einen Rekord für den chinesischen Künstler. Bei Ed Ruschas extrem starken Monumentalgemälde Ship Talk setzte sich ein Vertreter der Gagosian Gallery im offenen Bietgefecht mit 735 TGBP und somit knapp über dem doppelten der unteren Taxe durch. Bei Christies verfehlte die sonst so rekordverdächtige Bank Francis Bacon mit der Arbeit Two Men working in a Field mit 9,5 Mio GBP sogar die obere Taxe, während Yves Klein mit seinem gleichermaßen wundervollen wie seltenen Feuerbild bei gut 5 Mio GBP über die Erwartungen stieg. Auch bei Wettbewerber Sotheby’s floppte Bacon. Hier aber mit Schwung! Study for a Pope ging mit ambitionierten 25 bis 35 Mio GBP zurück an den Einlieferer. Entschädigt wurde das Haus mit dem Rekord-Erlös der Woche für den sich Andy Warhol zu verantworten hat. One Dollar Bill (Silver Certificate) erzielte mit 18,5 Millionen Pfund das beste Einzelergebnis.

Früh, groß und singulär: Warhols Gemälde des „One Dollar Bill“ in Kasein und Bleistift auf Leinen, 132,4 mal 182 Zentimeter, für 18,5 Millionen Pfund (Taxe 13/18 Millionen) - Foto: Sotheby's
Früh, groß und singulär: Warhols Gemälde des „One Dollar Bill“ in Kasein und Bleistift auf Leinen, 132,4 mal 182 Zentimeter, für 18,5 Millionen Pfund (Taxe 13/18 Millionen) – Foto: Sotheby’s