Bernaerts mit Raritäten von Darboven & Weiner

Immer wieder lohnt der Blick in das kleine aber feine Auktionshaus Bernaerts in Antwerpen. Getragen von einer starken belgischen Kunstszene tauchen hier häufig besondere Raritäten auch im Bereich bibliographiler Künstlerbücher oder seltene Ephemera auf. Angenehm sind zudem auch die bei den vorgestellten Objekten exemplarischen günstigen Schätzpreise. Hanne Darboven und Lawrence Weiner Freunde kommen hier sicherlich auf ihre Kosten. (www.bernaerts.be)

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Eigentlich geht es um Ernst.

FullSizeRenderViel Kunstmarkt durch die französische Brille bietet das Auktionshaus Millon. Hier läuft gefühlt keine Auktion ohne Arman oder Cesar. Saura und Combas zählen ebenso zu den Favoriten wie Micheaux. Irgendwo muss es ja bleiben .. Wegschauen sollte man dennoch nicht immer sogleich wenn der Katalog eintrifft. So findet sich doch beispielsweise in der Multiple-Auktion am 03. Juno eine bezaubernd humorvolle Schildkröten-Skulptur von Max Ernst in stattlicher Größe von ca. 32 x 20 x 25 cm in Mamor, signiert und nummeriert aus 1967/1976 in einer 150er Auflage zu einem Schätzpreis von lediglich 3-4 TEUR. Wunderbar. Ein schönes Stück. Im Cover rühmen sich die Pariser ausgerechnet mit dem Crying Girl von Roy Lichtenstein. Zusammen mit dem Shipboard Girl zählt diese zu den meistgefälschten Lichtenstein Graphiken. Zweifelsohne im Original ein besonders schönes Stück aus 1963, allerdings ohne Nummerierung. Der merkwürdige Zwischenpreis von 18-25 TEUR für diese Arbeit, die sonst in der Regel zwischen 40 und 50 TEUR geahandelt wird, wirkt dabei nicht gerade zusätzlich vertrauensbildend. FullSizeRender-1

 

 

Leckerbissen für Mack-Fans kommt zum Aufruf

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Das kleinere Düsseldorfer Auktionshaus Karbstein bringt zwei Monate vor Heilig Abend zwei wunderbare zentrale Arbeiten aus der ZERO-Zeit von deren Mitbegründer Heinz Mack (*1931 Lollar) zum Aufruf. Trotz der marktgerechten Schätzpreise dürften beide Werke eine gute, vor allem aber immer seltener werdende Gelegenheit für Sammler bieten, die in diesem Segment noch Lücken aufzuweisen haben. Insbesondere die große Rasterzeichnung findet in ihren Grauabstufungen mit Ihrer lichten Mitte einen fast manifesthaften vor allem aber wesentlich stärkeren Ausdruck des Zeitgeistes dieser Bewegung, als es seine häufig schrillen Farbexesse vergleichbarer Werke in grün, blau, gelb oder gar pink vermögen. Der ambitionierte Sammler sollte sich also insbesondere bei diesem Leckerbissen gut für ein Bietgefecht rüsten.
Große Rasterzeichnung Kreide auf Ingrespapier, Unikat; H 107 cm, B 78 cm; u. m. signiert und datiert "Mack 61", Schätzpreis: 20.000/25.000 Euro
Große Rasterzeichnung, Kreide auf Ingrespapier, Unikat; H 107 cm, B 78 cm; u. m. signiert und datiert „Mack 61“, Schätzpreis: 20.000/25.000 Euro

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Banksy-Rekord mit Ikone Flower Thrower

Love is in the Air - Banksy Flower Thrower verdoppelt seine Taxe und erzielt mit über einen viertel Million Euro einen Motiv-Rekord!
Love is in the Air – Banksy Flower Thrower verdoppelt seine Taxe und erzielt mit über einen viertel Million Euro einen Motiv-Rekord!

So schön (teuer) kann die Liebe in der Luft sein. Oder um es mit den Worten von John Paul Young auszuführen:

Love is in the air everywhere I look around
love is in the air every sight and every sound
and I don’t know if I’m being foolish
don’t know if I’m being wise
but it’s something that I must believe in
and it’s there when I look in your eyes

Wenn ich diese wunderbaren Zeilen auf den Zuschlag-Preis von 282.100 EUR beziehe ist doch alles gesagt!

Glückwunsch an das Auktionshaus Phillips und den Einlieferer!

Auktionshaus Lehr startet mit heterogenem Angebot den Reigen der Frühjahrs-Auktionen

Bernard Aubertin, Pastell auf Karton, 50 x 50 cm, 1987 , Schätzpreis 800 EUR
Bernard Aubertin, Pastell auf Karton, 50 x 50 cm, 1987 , Schätzpreis 800 EUR
Positiv bemerkenswert ist auf jeden Fall eine bestechende quadratische Komposition Bernard Aubertains im Format 50×50 cm, die trotz des Ausführungszeitpunkts knapp 20 Jahre nach der -Zeit mit 800 EUR extrem konservativ geschätzt ist. Ein echter Leckerbissen! In jedem Fall als inakzeptabel zu bewerten ist die Einschätzung des Hauses Lehr für die Graphik Shipboard Girl von Roy Lichtenstein. ‚Die Farben sind leicht verblasst‘ muß als unzulässiger Euphemismus für ‚das Blatt ist farblich faktisch tot‘ interpretiert werden. Ich empfehle hierzu den Blick ins WVZ, wo die Strahlkraft dieser Graphik gut übersetzt wird. Ein positives hat es aber. Da es sich hierbei um eine der meist gefälschten Lichtenstein-Blätter handelt, ist die Chance auf Authentizität eher hoch. Für Freunde des Informel in der Ausprägung von Thieler kommt ebenfalls eine attraktive Arbeit zum fairen Preis zum Aufruf. Zusätzlich fällt hier ins Gewicht, dass er zu den wichtigen Vertretern der ersten Stunde dieser Gattung zählt, bei dem die Preis-Explosionen der letzten wenigen Jahre noch nicht angekommen ist.

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