Georg Baselitz würdigt Beuys & kehrt Kunstmarkt den Rücken!

Georg Baselitz sieht schwarz.
Georg Baselitz sieht schwarz.

Die große Überraschung fällt im Nebensatz dieser Randnotiz. ‚Joseph Beuys hat einfach das Bild verkehrt herum an die Wand gestellt und so das Geheimnis bewahrt‘. 1969/ 1970 griff der als Georg Kern geborene Künstler diese Idee auf und setzte sie durch seine Motivumkehr, die ihn zum international gefeierten Publikumsmagneten machte, konsequent fort. Nun will er schwarz sehen, beziehungsweise seine Werke darunter verschwinden lassen. Ein wenig klingt es nach David Bowie, der einst die Losung ausgab, solange mit der experimentellen Musik fortzufahren, bis kein Fan mehr eine Album-Neuveröffentlichung erwerben würde. Vielleicht ist es aber auch nur Baselitz‘ höfliche Art dem Kunstmarkt auf diese Weise eine Abfuhr zu erteilen. Quelle: Focus, Abendblatt – Foto: dapd, Getty

Kunstgeschichte zum selber (mit) schreiben

 

Franz Erhard Walther orchestriert die Akteure für die Arbeit mit seinen Handlungsbahnen
Franz Erhard Walther orchestriert die Akteure für die Arbeit mit seinen Handlungsbahnen

Es geschieht Bemerkenswertes dieser Tage im MARTa in Herforth. Noch bis zum 15. Juni arbeitet Professor Franz Erhard Walther tagtäglich im Museum. Wozu? Ganz einfach. Walter inszeniert dort seine zwischen 1997 und 2003 entstandenen Handlungsbahnen. Neben dem 1. und dem 2. Werksatz, den Außenskulpturen aus Stand- und Schreitstücken sowie dem Neuen Alphabet gelten diese 55 Arbeiten zu einem seiner wichtigsten Werkblöcke. Konzeptkünstler Walther benötigt jedoch Akteure, um die Idee dieser Skulpturen zu verdeutlichen. Also ließ er kurzerhand die wichtigen Werke aus privaten und institutionellen Sammlungen aus aller Herren Länder im architektonisch herausragenden Gehry-Bau im Münsterland zusammen führen. Ob Kunststudent oder Besucher, wer die Ausstellungshallen betritt, wird direkt von dem bescheidenen Fuldaer zum Handelnden gekeilt. Ein Erlebnis! „Kunstgeschichte zum selber (mit) schreiben“ weiterlesen

Atelierbesuch bei Radomir in Gütersloh

Radomir und Spiegelberger im Ateliergespräch
Radomir und Spiegelberger im Ateliergespräch

Das über 800 Jahre alte ehemalige Zisterzienserkloster Residence Klosterpforte nennt der Künstler liebevoll spaßend ‚meine Abtei‘ – zu Recht. Die pittoreske Anlage im Münstlerland wirkt einem Privatmuseum Radomirs gleich. Sowohl im Sporthotel, das auf das Beherbergen von Bundesliga-Mannschaften spezialisiert zu sein scheint, wie vor allem auch in der historischen Klosterabtei, scheinen die alten Gemäuer auf die großformatigen Leinwände des ehemaligen Salvador-Dalí-Schülers abgestimmt zu sein. Andersherum ist es, wie der Künstler bestätigt. Das Triptychon des riesigen Treppenhauses ist eine Auftragsarbeit der Betreiberfamilie. Es passt. Aber nicht nur hier, sondern auch im Vatikanischen Museum oder dem Metropolitan in New York scheint es zu passen. Denn neben zahlreichen namhaften Privatsammlungen ist Radomir auch dort vertreten. „Atelierbesuch bei Radomir in Gütersloh“ weiterlesen

Branchenbrief ‚Informationsdienst Kunst‘ über SEO Entwicklung

SEO Aquarell aus 2004 ca. 55 x 66 cm, Schätzpreis 4'-5' EUR Zuschlag bei Karl & Faber 7000 EUR
SEO Aquarell aus 2004 ca. 55 x 66 cm, Schätzpreis 4′-5′ EUR Zuschlag bei Karl & Faber 7000 EUR

Der Branchendienst diagnostiziert in seiner Ausgabe Nr. 530 der Baselitz Meisterschülerin eine außerordentlich positive Entwicklung. Zuletzt wurde im Auktionsmarkt eine frühe Arbeit aus 2004 zugeschlagen. Diese kam noch ohne Ihre charakteristische Collage-Technik aus, lässt aber noch klar erkennen, bei wem SEO die Meisterklasse besuchte.

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Pionier der interaktiven Skulptur Franz Erhard Walther baut live das MARTa Herforth um

artikelbild_martaintermezzo01Franz Erhard Walther: „Handlungsbahnen“ Der große Pionier der interaktiven Skulptur ist vom 7. – 12. Juni erneut zu Gast im Marta und installiert seinen vollständigen Werkkomplex der „Handlungsbahnen“ als mehrtägige Performance mit Publikumsbeteiligung. „Pionier der interaktiven Skulptur Franz Erhard Walther baut live das MARTa Herforth um“ weiterlesen

Matthew Barney live in München

Ein Künstlergespräch, für das eine Reise lohnt und das der kunstinteressierte Münchner nicht verpassen sollte. Neben dem Amerikanischen Medienkünstler wird der Komponist Jonathan Bepler auf dem Podium sitzen. Beide sprechen mit Haus der Kunst-Direktor Okwui Enwezor und Barney-Kenner Hans Ulrich Obrist über das Gemeinschaftswerk ‚River of Fundament‘, das aus mehreren parallel entwickelten und ineinander verzahnten Teilen besteht: einem symphonisch-epischen Film, drei Performances, vierzehn großformatigen Skulpturen sowie Zeichnungen und Storyboards. Die Musik, die Jonathan Bepler für „River of Fundament“ komponierte, ist ein autonomes Element und, wie bereits im Cremaster-Zyklus, ein Vehikel für transzendente Zustände. Das Künstlergespräch findet am Sonntag, den 15. Juni 2014, 12 Uhr im Haus der Kunst statt. Tickets sind für 5 EUR auf www.hausderkunst.de erhältlich.

 

 

 

Otto Piene: Von Zero auf Hundert

Im Kunstausktionshaus Van Ham folgten am vergangenen Montag gut 100 Gäste der Einladung von Auktionator und Inhaber Markus Eisenbeis und der Deutschen Bank. Das Gespräch mit dem Vorsitzenden der Freunde der Zero Foundation Hubertus Schoeller und der Kuratorin der großen 2006er Zero Ausstellung im Düsseldorfer Kunstmuseum Heike van den Valentyn moderierte Rene S. Spiegelberger.

Von Zero auf Hundert: Hubertus Schoeller, Heike van den Valentyn und Moderator Rene S. Spiegelberger vor Otto Pienes 'Anniversary Star' (c) Foto: VAN HAM Kunstauktionen | Michael Schuff
Von Zero auf Hundert: Hubertus Schoeller, Heike van den Valentyn und Moderator Rene S. Spiegelberger vor Otto Pienes ‚Anniversary Star‘
(c) Foto: VAN HAM Kunstauktionen | Michael Schuff

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Meese trotz Trennung von CFA bei Lempertz erfolgreich!

Nach verschiedenen Rückschlägen in der Gunst von Sammlern und Anlegern, die sich nach der Trennung von Jonathan Meese und seiner Galerie CFA Berlin, die ihn seit den 90er Jahren vertrat, im Februar vollzogen hat, gibt es nun einen Silberstreif am Horizont. Der zurückhaltende Schätzpreis von 3-4 TEUR wurde am Samstag für dieses 30 x 40 cm große Selbstporträt mehr als verdoppelt und einem wachen Sammler war diese typische und starke Arbeit des Ahrensburgers am Ende knappe 10.000 EUR wert.Jonathan Meese, Öl auf Lwd. ca. 40x30 cm aus 2003 „Meese trotz Trennung von CFA bei Lempertz erfolgreich!“ weiterlesen

Tobias Hantmann überzeugt im Oldenburger Kunstverein

Tobias Hantmann1Der Eyecatcher sind zweifelsohne die großformatigen Arbeiten in Teppichboden. Überzeugen kann der 1976 in Kempten geborene Künstler jedoch durch seine völlig unterschiedlichen Werkgruppen, die sich ebenso autonom weiter entwickeln. Die Arbeiten, die in Premium Qualitäten von Vorwerk-Auslegeware ausgeführt werden, bezeichnet der in Düsseldorf lebende Künstler mit Verweis auf den Entstehungsprozess als Kämmungen. Diese Technik erlaubt ihm, in die hochflorigen Velours aufwendige Motive wie Krippenszenen oder geometrische Abstraktionen zu übertragen. In einem der wichtigsten deutschen Kunstvereine in Oldenburg beweist er, dass dies auch im großen Format möglich ist. Die Ausstellung ist eine Reise und der Künstler einen Ankauf wert. Bei derzeit Faktor 28 liegt die wunderbare pinke Arbeit auf 200 x 300 cm bei ca. 14.000 EUR. Ein Preis, den sein Innsbrucker Galerist Bernd Kugler zu Recht als sehr moderat empfindet. Aber auch die Auseinandersetzung mit seinem skulpturalen Werkkomplex „Sets“, die mit der Wahrnehmung von Töpfen als Alltagsgegenständen zu spielen begann und mittlerweile in der abstrakten Skulptur angelangt ist, lohnt!

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Hamburger Kunsthalle gelingt Ausstellungscoup

Hier treffen aktuelle Einflüsse auf Impressionisten. Mit der Ausstellung ‚Lichtwark Revisited‘ wird der erste Direktor des Hauses an der Alster anlässlich seines 100. Todestages geehrt. Aber mehr noch: Sein Konzept, das der Sammlung wichtige Werke von Künstlern wie Liebermann und Corinth, aber auch den französischen Impressionisten wie Vuillard oder Bonnard bescherte, ist intelligent in unsere Tage transferiert worden.
Wie bei Lichtwark wurden nationale und internationale Künstler gebeten, sich mit ihrer Sicht auf Hamburg künstlerisch auseinanderzusetzen. Und wie auch bei Lichtwark, sind Hamburger Stifter und Mäzene eingeladen, sich von der Qualität zu überzeugen, um dann im Sinne des Gemeinwohls und der Kultur in der Stadt mit einem Ankauf tätig zu werden. Sicherlich gute Chancen haben die Arbeiten der sympathischen New Yorkerin Jill Baroff, die mit ihren konzentrischen Kreisen, die die Tide an der Elbe bei Stade dokumentieren, auch das Plakatmotiv stellt.

 

Jill Baroff

 

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Hamburg (midnight blue), 2013/14
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Hamburg (autumn), 2013/14

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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