Ein Stück weit durften sich die Gäste von Galerist Matthias Arndt an diesem Abend als Teil der Kunstgeschichte fühlen. In Anwesenheit von Heinz Mack und seiner Familie eröffnete das Haus in der eleganten Berliner Fasanenstraße mit der Jubiläumsausstellung Review and Outlook, anlässlich des 85. Geburtstags des ZERO-Stars ihre neuen außerordentlich repräsentativen Räumlichkeiten in Berlin. Zu Recht stolz sein konnte der Hausherr auf eine so akzentuierte Auswahl von 14 Werken aus sechs Jahrzehnten, die er seinem begeisterten Publikum präsentierte. Der Preiseinstieg bei Papierarbeiten lag bei 48 TEUR und museale Meisterwerke aus der frühen Zero Zeit von 1958 oder 1959 gingen dann auf eine viertel oder sogar knapp eine halbe Million Euro. Dennoch hielt dies das teils internationale Sammlerklientel keinesfalls davon ab, um die bedeutungsstärksten Stücke zu ringen. Kein Wunder, wenn der Künstler selbst hinter vorgehaltener Hand zu Protokoll gibt, teilweise eigene Werke des Frühwerks im Auktionsmarkt zurück zu erwerben. Es bedarf keines besonderen Kennerblicks oder der phantasievollen Analyse eines Kunsthistorikers, dass bei Heinz Mack das Preiszenit noch nicht erreicht ist. Der Künstler bestach im Gespräch durch seine präzise Einordnung einzelner Werke in den historischen Zusammenhang und brillierte noch zu später Stunde nach einem Künstlerdinner in der Galerie mit genreübergreifenden Querverweisen der Zero-Bewegung. Vor allem aber war er fröhlich, entspannt und sprühte vor Schaffensdrang. Dies manifestiert sich nicht zuletzt an seiner mannshohen jüngst fertig gestellten rotierenden Skulptur Wing-Wing. Entscheidend ist also weniger der Review als der Outlook im Werk von Heinz Mack und dieser lässt auch nicht lang auf sich warten, denn die dreiteilige Ausstellung setzt sich bereits an diesem Wochenende in Bielefeld in der Galerie Samuelis Baumgarte fort. Der dritte Startschuss fällt dann in Singapore und komplettiert die Stationen.