Weihnachtsauktionen: Schätze im Verborgenen!

Meisterliches pointillistisches Frühwerk Ivo Hauptmanns, Öl/Lwd., 48,5 x 63,5 cm, r. u. signiert und datiert. Im Auktionshaus Stahl für SP 17 TEUR
Meisterliches pointillistisches Frühwerk Ivo Hauptmanns, Öl/Lwd., 48,5 x 63,5 cm, r. u. signiert und datiert. Im Auktionshaus Stahl für SP 17 TEUR

Die Auktionen laufen wieder und vielfach verliert sich der Blick im Überangebot der Kataloge. Aber neben Christies, Sotheby’s, Phillips oder den deutschen Häusern Villa Grisebach, Van Ham, Lempertz oder Ketterer lohnt auch immer wieder das intensive Studium der kleineren Häuser. Aber auch regionale Besonderheiten spielen bei der Preisentwicklung im Auktionssaal eine Rolle. Trotz Internet und vermeintlicher Transparenz ist die Chance auf ein günstiges Seestück von Johannes Holst in München häufig größer als in Hamburg. Exemplarisch hierfür stehen die 3 starken Werke des begehrten Marinemalers, die bei Ketterer in München diese Woche deutlich unter Wert liefen. Spannend zu sehen sein wird, ob es dem As der Münchner Schule Edward Harrison Compton mit seinem Alpenpanorama beim Hamburger Auktionshaus Stahl ähnlich ergehen wird. Apropos Stahl: Mit 17 TEUR kommt hier ebenfalls eine bedeutende pointillistische Arbeit Ivo Hauptmanns aus dem Besitz der Familie des Künstlers zum Aufruf, wie man sie sicherlich nur äußerst selten im Markt finden dürfte. Der Einfluss und Kontakt zu Paul Signac bei Haupmanns Paris-Reisen ist hier deutlich sichtbar und nicht nur Sujet sondern auch der bezeichnende Titel ‚Sonnenuntergang über der Elbe‘ lassen die Herzen von Impressionisten-Freunden und norddeutschen Kunst-Sammlern gleichermaßen höher schlagen. Ebenso herausragend und bedeutungsvoll ist die unter der Losnummer 475  dokumentierte unikatäre Art Deco Messing-Schale Henry Van de Veldes, die interessanterweise ebenfalls aus dem Privatbesitz der Familie Hauptmann stammt.

A. R. Penck zentrale vielfach museal ausgestellte und dokumentierte Arbeit in Acryl auf Lwd. im Format 160 x 100 cm bei AH Germann in Zürich zugeschlagen für 50' CHF.
A. R. Penck – zentrale vielfach museal ausgestellte und dokumentierte Arbeit in Acryl auf Lwd. im Format 160 x 100 cm bei AH Germann in Zürich zugeschlagen für 50′ CHF.

Ähnlich spannend zu beobachten war am Montag die Entwicklung zweier zeitgenössischer deutscher Außenseiter-Positionen im eher lokal verwurzelten Züricher Auktionshaus Germann, dass in seinem Programm auch entsprechend klare thematische Akzente setzt. Zum Aufruf kam hier zum einen ein kleiner Imi Knoebel in Acryl auf Aluminiumplatten, der zur unteren Taxe und somit deutlich unter der Hälfte des Marktwertes bei 3200 CHF zugeschlagen wurde, zum anderen die meisterliche und viel gereiste und dokumentierte großformatige Arbeit A. R. Penck’s ‚Roter Mann mit Adler‘, die in Relation zu ihrer Bedeutung mit 50 TCHF zum Bruchteil eines denkbaren erzielbaren Ergebnisses in adäquatem internationalem Umfeld zugeschlagen wurde.

Gleiches gilt für eine der regelmäßig im Markt laufenden Zeichnungen Keith Harings auf dem pinken Grund des Ausstellungskatalogs von Tony Shafrazi aus dem Jahr 1982. Je nach Ausführung erzielen die Stücke selbst mit einer preismindernden Widmung in der Regel je nach Motiv und Aufwendigkeit zwischen 11 und 16 TEUR. Das Auktionshaus Doyle erteilte am 17. November bereits bei knapp über 8 TEUR inkl. Aufgeld den Zuschlag.

Keith Haring, Signed Keith Haring and dated 82, Marker on front inside cover of Tony Shafrazi exhibition catalogue 9 x 9 1/8 inches, für 8200 EUR bei Auktionshaus Doyle ca. 30% unter Marktpreis
Keith Haring, Signed Keith Haring and dated 82, Marker on front inside cover of Tony Shafrazi exhibition catalogue, 9 x 9 1/8 inches, für 8200 EUR im Auktionshaus Doyle ca. 40% unter Marktpreis

 

Noch sehr günstig: Georg Karl Pfahler

 

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Starke Arbeiten von Georg Karl Pfahler sind selten im Markt. Insbesondere aus den 50er und 60er Jahren ist wenig zu bekommen. In den November Auktionen warten jedoch sowohl Van Ham als auch Villa Grisebach mit jeweils einer Leinwand auf. Die Van Ham Komposition ist aus dem Jahr 1960 und noch in dem typisch für die Zeit etwas gestischeren Duktus gehalten. Wem hier innerhalb des Schätzpreises ein Zuschlag zukommt dem ist zu gratulieren. Gleiches gilt aber für den potentiellen Käufer der mit 190 x 190 cm großen und sehr typischen Arbeit ‚Ahmed II‘ bei Grisebach. Auch hier ist die Taxe so günstig angesetzt, dass es nicht weiter verwundert, dass kaum ein Sammler aus dieser Zeit bereits ist eine so relevante Position dafür von der heimischen Wand abzuhängen und ins Auktionshaus zu tragen. Interessant zu beobachten dürfte die Auswirkung sein, sobald sich hier die zu erwartende deutliche Preissteigerung für den Biennale Vertreter von 1970 (zusammen mit Lenk, Mack & Uecker) vollzogen hat. Möglicherweise setzt dann auch bei GKP der Piene-Effekt ein und wir müssen in jeder neuen Auktions-Runde 25 marktfrische Arbeiten unterschiedlichster Qualität beurteilen, mit denen dann Kasse gemacht werden soll.

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Let’s Party 4 ART ..

Georg Baselitz, Berliner Zeiten 2015, Tusche und Aquarell auf Papier 67 x 101 cm, versau signiert, Eingeliefert von Georg Baselitz
Georg Baselitz, ‚Berliner Zeiten, 2015′ nach Die Großen Freunde‘ von 1965, Tusche und Aquarell auf Papier 67 x 101 cm, verso signiert, Eingeliefert von Georg Baselitz

… so das Motto der etabliertesten deutschen Benefiz-Kunst-Party und High-End-Auction, die jährlich der Freundeskreis der Pinakothek der Moderne zugunsten von Ausstellungsprojekten des Hauses veranstaltet. Die selbst gestellte Aufgabe einen Auktions-Höhepunkt aus den 56 Spitzenpositionen zu wählen wurde dem Baselitz-Freund mit der Remix-Arbeit ‚Berliner Zeiten, 2015‘ dieses Mal besonders leicht gemacht. Bei allem was derzeit auch beispielsweise bei Ropac in Salzburg unter der kaum dechiffrierbaren Überschrift ‚Verkündigung‘ als vermeintliche Warhol-Remineszenz seiner Shoes mit einer Prise Frida Kahloscher Surrealität daher kommt, ist dies ein Baselitz der Sammlerherzen höher schlagen lässt. Eine vollwertige virtuos komponierte Arbeit in der alles drin steckt und die eine Klammer um das vielschichtige Oeuvre des Meisters setzt. Wie nahezu ausnahmslos sind die Werke der Remix-Series mehr als bloße Neuinterpretationen. Hier steckt Geschichte, Erfahrung, ein hohes Maß an Eigenständigkeit und Aktualität sowie die Leichtigkeit eines Spätwerks drin. Vergleicht man dann den Preis einer kleinen A4 Heldenzeichnung aus den Mittsechzigern, die gut und gerne die viertel Million Euro bei Auktionen sprengen, ist es kein Geheimnis, dass für den guten Zweck im eleganten München die Chance besteht, dass der Galeriepreis von rund 60 TEUR am 21. November leicht übertroffen werden kann. Zu Recht! Nicht erst dann bliebe es den Veranstaltern der Kunst-Sause von Herzen zum Erfolgskonzept zu gratulieren.

Hans-Peter Feldmann Unikat Edition für 800 GBP

 

Unikat: Dollar Note von Hans-Peter Feldmann
Unikat: Dollar Note von Hans-Peter Feldmann

Es ist nicht erforderlich Hans-Peter Feldmann witzig oder gar sympathisch zu finden, um diese zwar unlimitierte, dafür aber unikatäre Edition der Serpentine-Gallery zu erwerben. Es reichen die Erkenntnis der nicht wegzudiskutierenden Relevanz seines Werks, gepaart mit dem Empfinden der charmanten Ausführung dieses Feldmann-Klassikers sowie 800 britische Pfund. Gestattet sei noch als ankaufmotivierender Hinweis, dass der Künstler in der 2015er Weltrangliste Kunstkompass immerhin Platz 64 einnimmt.

John Bock: Made in Germany (Kaufen!)

John Bock Edition mit zwei unikatären Zeichnungen. Auflage #70 für 320 EUR
John Bock Edition mit zwei unikatären Zeichnungen. Auflage #70 für 320 EUR

‚Abay hoch Bock hoch zwei ist gleich Wurzel aus Eierschale tangiert Kaugummikurve‘. Ja ne, is klar. – Künstlerplatten- und Unikat-Editionen-Freunde werden hier verwöhnt, selbst wenn es auf den ersten Ton anders klingt. Das kleine feine Label Edition Fieber habt mit niemand geringerem als ‚Made in Germany‘-Aktionskünstler-Star John Bock (Above the Point of Glowing Silence, La Biennale di Venezia 2012) & Abay eine Doppel-Maxi auf den Markt geschmissen, an der alles lecker ist, sogar die Made. Wer aber auf diese fernöstliche Knabberspezialität nicht steht oder gar beklagt, dass das vorliegende Exemplar schließlich nicht frittiert sei, erhält auch noch eine Pizza Quattro Stagioni (Alternativ Salami-Ruccola) ein weich gekochtes Ei und natürlich eine Peperoni dazu geliefert. Die Pizza ist versehentlich in den Schritt der Hose gerutscht, aber dafür ein Öl auf Hose Original und das Plattencover ziert dazu noch eine Zeichnung Bocks. Das ganze in einer Auflage von nur 70 unikatären Exemplaren zum Preis von beeindruckend günstigen 320 EUR. Edition Fieber’s Einstieg ins Pizza-Lieferservice-Geschäft ist also ein voller Erfolg. Also: Schnell zuschlagen, bevor alles weggegessen ist!

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Fahnemann zeigt Knoebel: Weiß-Schwarz

IMG_7745 In den alten Räumlichkeiten der Galerie Fahnemann in der eleganten Berliner Fasanenstraße findet man heute exklusive Mode. Kunst? – Fehlanzeige. – Obgleich Clemens Fahnemann den Raum aufgegeben hat und einen Hauseingang weiter lediglich ein kleines Messingschild den vertrauten Namen des Mannes verrät, der die Kunst- und Kulturszene der Hauptstadt seit Jahrzehnten mitgestaltet, ist dieser dezente Hinweis mehr als ein Geheimtipp. Ein Besuch in dieser eleganten Ecke Charlottenburgs ist für Kunstfreunde nicht nur ein Genuss aus sich heraus, sondern viel mehr obligatorisch. So drängt sich deshalb um so mehr die Frage auf, ob der Vorsatz des Galeristen den Kunstbetrieb künftig etwas ruhiger mitzugestalten auch tatsächlich aufgegangen ist. Die roten Punkte auf der Bilderliste der Ausstellung verraten deutlich, dass die Besucher-Frequenz hoch ist und sind somit ein Indiz, dass dieser Teil der Agenda nur bedingt funktioniert. Dennoch öffnet einem nach dem durchschreiten des historischen Treppenhauses, in dem man am liebsten einen Moment verweilen möchte, ein bestens gelaunter Clemens Fahnemann. Der Trubel von Gallery-Weekend und Messe-Marathon scheint an ihm spurlos vorüberzuziehen und sofort wird klar, dass sein Plan somit irgendwie doch aufgegangen ist. Man kann also zweimal gratulieren. IMG_7743Zu einer spektakulären Ausstellung und zu einer wunderbaren Umsetzung des neuen Gesamtkonzepts. Aber ist es nicht auch völlig klar, dass nach der bemerkenswerten Imi Knoebel Retrospektive im Kunstmuseum Wolfsburg und der hoch konzentrierten Ausstellung Kernstücke im Haus Esters eine Knoebel-Show zudem mit einer starken thematischen Referenz zum Frühwerk die Besucher in ihren Bann zieht? Das ist natürlich der Fall. Die viel spannendere Frage dabei muss eigentlich lauten, wie man es schafft einen internationalen Künstler-Star, für ein solch ungewöhnliches Konzept zu begeistern. Die Antwort dürfte Kontinuität und Vertrauen heißen und liegt am Ende in der Persönlichkeit des Protagonisten begründet, der eben auch der Protagonist des Erfolges so vieler Künstler ist, die heute zu den ganz großen zählen. So darf man sich also nicht wundern in diesen Räumen zentrale Arbeiten der jüngsten Museumsausstellungen wiederzufinden, sondern erkennt vielmehr warum sie genau hier hin gehören. Damit aber nicht genug. Es gibt ganz marktfrische Arbeiten aus diesem im Kontext bisher ungezeigtem 2009er Zyklus, die im Bereich der kleinen Kunststofffolien-Collagen bereits bei attraktiven 3,5 TEUR für die Formate auf 18 x 18 cm starten und dann auf stattlichen 63 x 75 cm für immer noch preiswerte (sic!) 7,5 TEUR zu haben sind.

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Impressionen von der ABC

Björn Dahlems klassisch schönes Lichtobjekt war bei Galerie Baudach für 18 TEUR bereits verkauft.
Björn Dahlems klassisch schönes Lichtobjekt war bei Galerie Baudach für 18 TEUR bereits verkauft.

Auf andere Art als die etablierten Kunstmessen in Basel, Maastricht, Köln oder London hat es die ABC in Berlin geschafft die Bundeshauptstadt fest in den Kunstkalendern zu verankern. Sie punktet wie vielleicht sonst nur die Art Basel Miami Beach mit einem Gesamtangebot der Stadt. Natürlich ist es reizvoll eine kuratierte Messe zu sehen und hier auch immer mehr klare Akzente internationaler Galerien wie König (Alicja Kwade & Jorinde Voigt), Kewenig (Marcelo Viquez), Konrad Fischer (Peter Buggenhout), Negerriemschneider (Keith Edmier & Ai Weiwei), der Produzenten (Felix Droese) oder auch starker jüngerer Vertreter wie Kugler, PSM oder Neu mit Tobias Hantmann, Marilia Furman oder Ars Viva Preisträger Yngve Holen zu sehen, doch es geht vielmehr um das Paket. Das Pfund von Berlin ist doch, dass selbst die immer häufiger gastierenden US-Sammler von einem Charme des New Yorks der 80er Jahre sprechen. Zweifelsohne können Maastricht oder Basel das nur schwerlich von sich behaupten. Berlin schafft es endlich damit zu punkten, dass hier die Kunstszene stattfindet und leidet dank der Symbiose mit einer erstarkten ABC nicht mehr unter dem Manko, dass sich der Kunstmarkt dennoch woanders dreht. Langsam fügt sich alles positiv zusammen: Messe, offene Ateliers, Sidefairs, Galerie-Eröffnungen, gasfreundliche offene Privatsammlungen und das Flair einer Stadt in der die Kunst und Kreativität ihren Ursprung hat. Nicht zuletzt aber auch das ganz Entscheidende: Das Geld von Sammlern, die endlich willens sind hier nicht nur als Seeleute einzulaufen, sondern es auch chic finden hier zu kaufen.

PSM Berlin bewies mit einer beeindruckenden Installation von Marilia Furman einmal mehr Gespür für Qualität.
PSM Berlin bewies mit einer beeindruckenden Installation von Marilia Furman einmal mehr Gespür für Qualität.

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ANONYME ZEICHNER

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Andy Hope 1930 oder doch Daniel Richter? Hier möglicherweise eine Arbeit von Dorothy Iannone oder dort ein Rinus van de Felde, ach nein, doch wohl eher ein Marcel van Eeden oder ganz was anderes? Auf jeden Fall muss dieser dort von Urban-Art-Star Blu sein. Kann das hinkommen? Das Raten geht in die nächste Runde und wieder kann man nur gewinnen. Denn eins hat Bestand auch ohne Namen: Die Kunst. Hier gibt es das große Los sogar für charmante 200 EUR. In jedem Fall ist es ein Original. Bis zum 02. August gilt sogar noch der Vorzugspreis von 150 EUR. Viel Spaß und Erfolg bei diesem wunderbaren Kunstprojekt!

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Erschwingliche Entdeckungen auf den Side-Fairs

Ein marktfrischer Höhepunkt, der nicht unerkannt blieb sind die Arbeiten von Tom Anholt, die bei Galerie Mikael Andersen zum attraktiven Einstiegspreis von 1500  EUR zu haben waren. Alle vorgestellten ca 40 Arbeiten sind jedoch bereits ausverkauft.
Ein marktfrischer Höhepunkt, der nicht unerkannt blieb sind die Arbeiten von Tom Anholt, die bei Galerie Mikael Andersen zum attraktiven Einstiegspreis von 1500 EUR zu haben waren. Alle vorgestellten ca. 40 Arbeiten sind jedoch bereits ausverkauft.

Nach dem extremen Hochpreisniveau der Art Basel ist ein Ausflug mit dem Shuttle-Bus auf die Neben-Messen Volta, Liste & Scope ein lohnender Weg. Hier gibt es spannende jüngere Künstler zu entdecken, deren Arbeiten gelegentlich bereits unter tausend Euro starten und teilweise von Ihren Galeristen gut gepflegt und in prominenten Sammlungen platziert werden. Nicht verhehlen darf man jedoch, dass hier keine Millionen-Beträge mehr mindere Qualität kaschieren können, wie es gelegentlich auf der Art probiert wird. ‚We agree to disagree‘ ist allerdings der einzige Konsens auf den man sich mit Besuchern dieser Messen verständigt bekommt, sobald es um das quantitative und qualitative Ausmaß derartiger ästhetisch-künstlerischer Fehlpässe für die jeweilige Messe geht. Anders herum formuliert, ist auf jeder der drei eine Entdeckung möglich, da hier manch guter junger Galerist mit neuen Konzepten zu finden ist.

Katrin Bremermann, Lack auf Papier, 83 x 59 cm aus 2015 bei Galerie Kudlek Köln für 2600 EUR
Katrin Bremermann, Lack auf Papier, 83 x 59 cm aus 2015, bei Galerie Kudlek Köln war für 2600 EUR ebenfalls bereits mit einem roten Punkt versehen.

Für dieses hohe Maß an beharrlicher und intensiver Arbeit mit seinen zumeist zeichnerischen Positionen steht der Kölner Galerist Martin Kudlek, der zudem für eine homogene Künstler-Auswahl auf hohem Niveau steht. Weniger leise ist das Programm des Berliner Galeristen Freddy Kornfeld, der den jungen Neuzugängen in seinem Projektraum 68Projects sogar Residenz-Programme bietet und sein exzellentes Netzwerk dafür nutzt, diese in namhaften Sammlungen zu platzieren.

Eigentlich besticht Hubertus Hamm durch seine teils experimentelle Photographie. Bei Freddy Kornfeld, Berlin überzeugt er mit diesen Klangreliefs aus Edelstahl.
Eigentlich besticht Hubertus Hamm durch seine teils experimentelle Photographie. Bei Freddy Kornfeld, Berlin überzeugt er mit diesen Klangreliefs aus Edelstahl.

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