Wenn die Preise fliegen sollen braucht es am Kunstmarkt eigentlich nur etwas Sex von Koons oder Crime von den Chapman Brüdern. Um es richtig knallen zu lassen reicht nämlich etwas Empörung mit einem Hauch von Skandal a lá Abramovic auf blutigem Knochenberg bei Balkan Baroque nicht aus. Schon gar nicht wenn das dann auch noch so kompliziert hintergründig ist. Da bedarf es schon eines handfesten Tabubruchs. Wie der geht? Ganz einfach. Am besten so einfach, dass ihn auch jeder versteht. Dafür braucht man gar nicht solch irrsinnigen handwerklichen Aufwand zu treiben, wie Martin Kippenberger 1990 mit seinen lasterhaften Fröschen am Kreuz. Man nehme einfach den ganz ganz bösen Obernazi Hitler und lasse ihn tugendhaft katholisch zum Bußgebet danieder knien. Hätte der nun noch den Latten-Quaker um Abbitte angefleht, wären sicherlich auch 30 Millionen Euro drin gewesen. So langte es gestern Abend bei Christies in New York lediglich für die Hälfte. Dennoch auch das ist ein Rekord für Cattelan, der damit seinen bisher höchsten Zuschlag glatt verdoppeln konnte. Glückwunsch Maurizio, Du alte Skandalnudel!