Beuys und der Humor

IMG_0275Das gute Kunst nicht zwingend teuer sein muss, stellt Edition Staeck aus Heidelberg seit Jahrzehnten unter Beweis. Deshalb vergisst der eine oder andere vielleicht gelegentlich einmal genau hinzuschauen. Dennoch lohnt die Suche insbesondere natürlich bei BEUYS. Exemplarisch sei hiermit das wunderbare ‚Plakat‘ Löwe genannt. Es kommt ohne Schrift aus und ist gestempelt (Hauptstrom) und natürlich signiert. Eine großartige Arbeit, die auf starkem Bütten umgesetzt Graphik-Charakter hat. Der zu Recht in im aktuellen Film von Andres Veiel über den Schamanen in den Fokus gerückte Humor kommt bei dem Werk nicht zu kurz. Ebenso hilft das Beuys-Zitat ‚Der Mensch spürt das die Tiere und Pflanzen seine Verwandten sind‘ mit einem Augenzwinkern beim dechiffrieren, dieser ja auch keinesfalls ausschließlich zum schmunzeln anregenden Arbeit. Auf 70 x 100 cm ist der Preis von 500 EUR außerordentlich günstig und es macht nicht nur Freude sondern ist sicherlich auch eine gute Kunstanlage in eines der wahrscheinlich letzten Blätter hiervon zu investieren.Bildschirmfoto 2017-08-14 um 15.42.43

Joseph Beuys: Kunst = Kapital

 

Auch bei Edition Staeck nicht mehr zu haben: Gestempelte und signierte DDR-Tüten
Auch bei Edition Staeck nicht mehr zu haben: Gestempelte und signierte DDR-Tüten

Bei Joseph Beuys kommt nun auch im Bereich der weniger prominenten Multiples Dynamik in die Preisentwicklung. Derzeit sind jedoch noch immer außerordentlich attraktive Arbeiten für wenige hundert Euro bei seinem Verlag der Edition Staeck zu erhalten, die hier stets sehr fair und transparent bepreist sind. Dennoch schwinden die Bestände und trotz der Signierorgien des Schamanen führen die zahlreichen ‚vergriffen‘ Buttons kurz vor seinem 30. Todestag klar die Endlichkeit selbst der scheinbar unerschöpflichen Bestände der Heidelberger vor Augen. Sobald diese Quelle einmal versiegt, werden abermals sprunghafte Entwicklungen ein deutlicher Indikator für die sich dann einstellende Neubewertung sein. Wer sich aber mit dem Gedanken trägt noch einen Wirtschaftswert, eine signierte Einladungskarte zum Fluxus Klavier-Duett mit Nam June Paik oder eine der wunderbar aufgeladenen Arbeiten seiner Amerika Reisen, wie Surrender oder Dillinger (Notice to Guests) zu erwerben, sollte vor allem erstmal seine Hausaufgaben machen und sich mit seinem Multiple-Begriff als Mittler von Ideen auseinander setzen. Am besten lässt man sich das vom Meister selbst erklären. Der FIU-Verlag oder auch Youtube bieten hier wunderbares Bild- und Tonmaterial zahlreicher Interviews. „Joseph Beuys: Kunst = Kapital“ weiterlesen

Beuys Auktion bei Karl & Farber in München mit Spannung erwartet

 

Beuys: Ein Katalog wie er dem Meister gefallen hätte
Beuys: Ein Katalog wie er dem Meister gefallen hätte
Sonnenscheibe - Ein besonders begehrtes Multiple
Sonnenscheibe – Ein besonders begehrtes Multiple

Eine individuelle Telefonleitung kann ich für morgen noch aus dem Auktionssaal vergeben. Insgesamt kommen hier am Freitag, dem 18. November ab 19 Uhr um die 100 Multiples unter den Hammer. Mit dabei begehrte Leckerbissen wie ‚Ich kenne kein Weekend‘ mit einem relativ hoch angesetzten Schätzpreis von 12.000-15.000 EUR, sehr günstig bewertet hingegen die wunderbare Arbeit ‚Sonnenscheibe‘ von 1973, die die Münchner hier mit 8.000-10.000 EUR geschätzt haben, aber auch kleine Schätzchen für das bereits strapazierte 2014er Kunstbudget oder Beuys-Einsteiger wie der ‚Noiseless Backbord Eraser‘ oder das Amerika-Multiple ‚Notice to Guests‘ locken mit attraktiven 800 bzw. 900 EUR. „Beuys Auktion bei Karl & Farber in München mit Spannung erwartet“ weiterlesen