Grundsätzlich dürfen sich die Berliner über einen sehr erfolgreiche Auktion für zeitgenössische Kunst freuen. Auffällig sind sicherlich die gut verdreifachten Taxen bei einem starken großformatigen Pfahler sowie bei einer Glasvase von Dreher. Die bereits hohen Erwartungen einer zentralen dithyrambischen Arbeit von Lüpertz wurden ferner gedoppelt. Auch Jorinde Voigt kann ihre Taxe bei einer musealen Arbeit aus dem für ihren kometenhaften Aufstieg relevanten Jahr 2006 zu Recht verdoppeln. Eher unverständlich ist das Verschmähen einer ’69 er geometrischen Abstraktion von Gaul, insbesondere vor dem Hintergrund des Ankaufs der Freunde für das Museum Ludwig auf der Art Cologne und der damit erneut unterstrichenen Wiedererlangung der Bedeutung des Künstlers. „Bemerkenswertes bei Grisebach“ weiterlesen
Alle Höhepunkte der Juni-Auktionen 2015: Hohe Preise und viel Mittelmaß
In den Juni Auktionen der deutsch-sprachigen Auktionshäuser Van Ham, Koller, Karl & Faber, Villa Grisebach, Ketterer und Lempertz ist viel mittlere Qualität zu finden. Der folgende Abriss soll einige Arbeiten in den Fokus rücken, bei denen dennoch genaueres Hinsehen lohnt. Da Lempertz bereits am 1. Juno den Auktionsreigen eröffnet hat, sind für Köln bereits 28 starke aquarellierte Kaltnadelradierungen von Günter Förg im Format 38 x 46 cm in einer kleinen 16er Auflage hervorzuheben, die unverständlicherweise nicht gelaufen sind. Hier lohnt in jedem Fall das Untergebot auf den Schätzpreis von 15 – 20 TEUR in den Nachverkauf hinein.
Ein deutlicher qualitativer Höhepunkt ist dann eine Suite von 17 wunderbaren Baselitz Farbkreide-Zeichnungen auf Velin, die in der Berliner Villa Grisebach für einen SP von 60 – 80 TEUR aufgerufen werden.
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